USA: Präsident Donald Trump?
Eine der schillerndsten Figuren in der amerikanischen Geschäftswelt will ins Weiße Haus — mit oder ohne die Republikaner.
Washington. Das langsam anlaufende Rennen um die amerikanische Präsidentschaft könnte um einen schillernden Überraschungskandidaten reicher werden: Donald Trump, New Yorker Immobilienunternehmer, Fernsehstar, Buchautor, Entertainer, Frauenheld und Milliardär, will 2012 offenbar Barack Obama ablösen. Offiziell will der 64-Jährige seine Entscheidung im Juni bekanntgeben. Doch wie Vertraute des Tausendsassas berichten, ist die Entscheidung längst gefallen.
Er baut die teuersten Hochhäuser, über deren Eingang in riesigen, goldenen Buchstaben der Name „Trump“ prangt. Seinen Namen tragen, so seine Selbsteinschätzung, „nur die besten Hotels, die schönsten Golfplätze und die größten Kasinos.“ Er hält sich für den Star der besten Reality Show der Welt, produziert mit der ,Miss USA’ die wichtigste Schönheitskonkurrenz und hat privat nur die hübschesten Frauen neben sich. Mit einer Feder aber will sich der selbstverliebte Unternehmer noch schmücken, dem Chefposten im Weißen Haus.
Dass es um sein gewaltiges Ego geht, davon will er nichts wissen. Donald Trump hat angeblich nur ein Anliegen, nämlich Amerika wieder auf Vordermann zu bringen. „Dieses Land ist am Boden, wir haben unter Barack Obama den verkehrten Weg eingeschlagen“, sagt er, „das muss wieder richtiggestellt werden.“ Aus der Sicht von Donald Trump hat der amtierende Präsident an mehreren Fronten versagt. Dass Obama in einer schwachen Wirtschaft Steuern erhöhen will, hält er für einen fatalen Fehler. Auch jammert Trump, dass die USA von China wirtschaftlich überrollt werden und Obama nicht das Rückgrat habe, um den Chinesen Paroli zu bieten. „Er ist eindeutig überfordert, das muss jemand anders besser machen.“
Ein Präsident Trump würde sämtliche Importe aus dem Reich der Mitte mit exorbitant hohen Zöllen belegen und hätte kein Problem, es im Streit mit Peking auf einen Handelskrieg ankommen zu lassen. Auch würde er sämtliche US-Truppen aus Irak und Afghanistan abziehen.
Antreten würde Trump als Mitglied der republikanischen Partei gegen andere prominente Konservative wie Sarah Palin und den Mormonen Mitt Romney. Sollte die Partei ihn aber ablehnen, weil er zu umstritten, provokant und aus Sicht vieler Kritiker schlichtweg unseriös ist, würde sich der Paradiesvogel nicht entmutigen lassen. „Eines von vielen wirklich tollen Sachen an mir ist, dass ich so viel Geld habe“, tut er selbstherrlich kund. „Das öffnet einem Türen, durch die andere Kandidaten nicht gehen können.“
Sollte er also bei den Republikanern als deren Kandidat abblitzen, wäre Trump nämlich nach eigener Darstellung bereit, bis zu 600 Millionen Dollar seines privaten Vermögens auszugeben, um eine Präsidentschaftskampagne zu finanzieren und als unabhängiger Kandidat anzutreten. Ähnlich wie 1992 der exzentrische texanische Milliardär Ross Perot, der immerhin 20 Millionen Stimmen erhielt und damit einst den Weg für Bill Clintons Sieg über Altpräsident George Bush bereitete.
Mit 600 Millionen Dollar, so „The Donald“, wie er genannt wird, wäre er jedem anderen Kandidaten, selbst Obama, so weit voraus, da er jeden erdenklichen Werbespot kaufen könnte. „Politische Kampagnen werden in den Medien ausgefochten, und da wäre ich unschlagbar“, ist Trump überzeugt. Und was wäre er für ein Präsident, sollte er am Ende tatsächlich die Wahl gewinnen? Ganz klar, wie kann seine Antwort auch anders ausfallen: „Der größte, der beste Präsident, den unser Land je hatte.“