USA und Iran starten vor Frist-Ende neue Atom-Gesprächsrunde

Wien (dpa) - Im Atomstreit mit dem Iran hat die möglicherweise entscheidende Verhandlungsphase im Zeichen von vorsichtigem Optimismus begonnen.

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„Wir sind voller Hoffnung“, sagte US-Außenminister John Kerry am Samstag vor Beginn der Gespräche mit seinem iranischen Kollegen Mohammed Dschawad Sarif. Allerdings gelte es, noch schwierige Fragen zu lösen. Sarif meinte: „Wir sind fest entschlossen, alles für diesen wichtigen Meilenstein zu tun.“ Es sei nicht entscheidend, ob das fristgerecht gelinge. „Ein gutes Abkommen ist wichtiger, als die Frist einzuhalten.“

Ein Atomvertrag soll die Islamische Republik am etwaigen Bau einer Nuklearwaffe hindern. Er soll bis zum 30. Juni um Mitternacht unter Dach und Fach sein. Allerdings gilt ein Fristverlängerung um mehrere Tage als sehr wahrscheinlich.

Frankreichs Außenminister Laurent Fabius, der am Samstagnachmittag am Verhandlungsort eintraf, betonte, dass ein Vertrag zwingend unter anderem den Zugang zu militärischen Anlagen umfassen müsse. „Das ist unverzichtbar“, sagte Fabius. Außerdem gelte es, Irans Atom-Kapazitäten bei Forschung und Produktion dauerhaft zu begrenzen. Am Wochenende werden weitere Außenminister erwartet, unter ihnen auch der deutsche Ressortchef Frank-Walter Steinmeier.

Die 5+1-Gruppe (USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschland) will Gewissheit, dass der Iran keine Atombombe entwickelt. Im Gegenzug sollen die Wirtschaftssanktionen gegen die Islamische Republik fallen. Der Iran hat jegliche Absicht zum Bau einer Nuklearwaffe bestritten.

Anfang April waren in Lausanne bereits Eckpunkte eines Vertrags festgelegt worden. Jetzt müssen aber auch äußerst komplexe technisch Details vereinbart werden. „Der Teufel steckt im Detail“, sagte ein US-Diplomat.

Zu den ungelösten Problemen vor einer Einigung zählen noch wichtige vertrauensbildende Maßnahmen. Teheran hat große Vorbehalte, der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) über die jetzt schon intensiven Inspektionen hinaus auch den jederzeitigen Zugang zur Militäranlage Parchin zu erlauben. Auch zur Aufhebung von Sanktionen sind noch eine Reihe von Fragen ungelöst.