Kasino-Milliardär Wynn Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen Republikaner-Finanzchef

Las Vegas (dpa) - Der schwerreiche US-Kasinobesitzer Stephen Wynn soll dem „Wall Street Journal“ zufolge über Jahre hinweg dutzende Angestellte sexuell belästigt oder zu sexuellen Handlungen gezwungen haben.

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Die Zeitung stützt ihren investigativen Bericht auf Interviews mit mehr als 150 Frauen. Demnach zeigte sich Wynn unter anderem entblößt vor ihnen und nötigte sie, ihn sexuell zu befriedigen.

Der 76-Jährige wies die Vorwürfe als „grotesk“ zurück. Er trat aber am Samstag von seinem Amt als Finanzchef des republikanischen Parteivorstandes zurück - ein Posten, auf den er kurz nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten Ende 2016 berufen worden war. Trump hat den Multimilliardär wiederholt als „Freund“ beschrieben, äußerte sich aber zunächst nicht zu den Vorwürfen.

Wynn hat unter anderem die Kasinos Bellagio, Encore, Mirage, Treasure Island und Wynn im Spielerparadies Las Vegas gebaut. Die sexuellen Übergriffe sollen sich hauptsächlich in seiner privaten Bürosuite abgespielt haben - etwa im Zuge von Massagen und Maniküren. Dem „Wall Street Journal“ zufolge hatten manche Angestellte so große Angst vor ihm, dass sie sich im Toilettenraum versteckt hätten, wenn er das Wellness Center im Wynn Kasinohotel aufgesucht habe.