Weitere Geiseln in Kolumbien frei
Bogotá (dpa) - Die linken FARC-Rebellen in Kolumbien wollen mit der Freilassung von Geiseln den Weg für Friedensgespräche ebnen. Am Freitag ließen sie zwei weitere Geiseln an einem geheim gehaltenen Orten in den Urwäldern im Süden des Landes frei.
Der 2009 verschleppte Kommunalpolitiker Armando Acuña und der ein Jahr später entführte Marinesoldat Henry López wurden einer humanitären Kommission übergeben.
Unterdessen ging die Gewalt in dem südamerikanischen Land weiter. Bei Kämpfen zwischen den FARC und der paramilitärischen Drogenbande „Los Rastrojos“ um die Kontrolle über Gebiete in der Provinz Cauca starben nach offiziellen Angaben mindestens 15 Menschen. Auch die FARC mischen im Drogenschmuggel mit.
„Ich habe am eigenen Leib die Härte des Krieges erlebt und rufe die Kolumbianer um des Friedens Willen zur Einheit auf“, sagte der 48-jährige Acuña nach seiner Freilassung. Am Mittwoch hatte die marxistische Rebellengruppe „Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) bereits zwei Geiseln auf freien Fuß gesetzt. Am Sonntag soll das fünfte und vorerst letzte Entführungsopfer freikommen.
Die Rebellen wollen mir ihrer „Geste des guten Willens“ nach eigenen Angaben die Chancen die Bedingungen für Friedensgespräche verbessern. Die Regierung von Präsident Manuel Santos hat dafür jedoch ein Ende von Anschlägen und Überfällen sowie die Freilassung aller Geiseln zur Bedingung gemacht. Die FARC halten noch 14 Uniformierte und eine unbekannte Zahl von Zivilisten in ihrer Gewalt.
Der jahrelange Konflikt zwischen FARC und dem Staat hat schon 1964 begonnen. Schätzungen zufolge starben bei Kämpfen und Anschlägen, an denen auch andere linke und recht Gruppen beteiligt waren, mehr als 200 000 Menschen.