Sachsen Durchsuchungen bei selbsternannter Bürgerwehr
Chemnitz · Wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung wurde mehrere Mitglieder einer Chemnitzer "Bürgerwehr" festgenommen.
Nach dem Angriff auf einen Iraner und fremdenfeindliche Beleidigungen in Chemnitz hat die Polizei die Wohnungen von mehreren Mitgliedern einer selbsternannten "Bürgerwehr" durchsucht. Beamte des Polizeilichen Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrums sowie der Polizeidirektion Chemnitz vollstreckten am Donnerstag mehrere Durchsuchungsbeschlüsse gegen Tatverdächtige, wie das Landeskriminalamt Sachsen mitteilte. Die Durchsuchungen dauerten am Abend noch an.
Hintergrund seien die laufenden Ermittlungen wegen Verdachts auf Landfriedensbruch und der gefährlichen Körperverletzung gegen mehrere Mitglieder einer Chemnitzer "Bürgerwehr".
Die selbsternannte "Bürgerwehr" war nach einer Demonstration der rechtspopulistischen Bewegung Pro Chemnitz am Freitagabend auf die Schlossteichinsel der Stadt gezogen. Dort beleidigten Mitglieder der Gruppe laut Polizei einen Iraner und weitere Anwesende fremdenfeindlich und verletzten den Iraner. Außerdem verlangten sie von einer anderen Gruppe die Ausweise zur Kontrolle und vollzogen Personenkontrollen und Durchsuchungen.
Nach dem Vorfall waren 15 Verdächtige vorübergehend festgenommen worden.