Fotos Trauerfeier für Altkanzler Kohl
Letzte große Ehre für den pfälzischen Weltpolitiker und „Kanzler der Deutschen Einheit“: Mit einem historischen Trauerakt für Helmut Kohl hat Europa Abschied von einem seiner bedeutendsten Staatsmänner genommen.
Merkel sagte bei dem ersten europäischen Trauerakt für einen Politiker, Kohl sei „ein den Menschen zugewandter Weltpolitiker“ gewesen.
Die einstige DDR-Bürgerin dankte auch ganz persönlich: „Lieber Bundeskanzler Helmut Kohl, dass ich hier stehe, daran haben Sie entscheidenden Anteil. Danke für die Chancen, die Sie mir gegeben haben.“ Die CDU-Chefin schilderte ihren Amtsvorgänger als Mann der Verlässlichkeit, Vertrauenswürdigkeit und unerschütterlichen Überzeugung
Kohls Witwe Maike Kohl-Richter verfolgte die Reden mit Juncker zu ihrer Rechten und EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani zur Linken.
Der frühere US-Präsident Bill Clinton sagte, Kohl habe eine Welt gewollt, in der Zusammenarbeit mehr gilt als Konflikt. „Er wollte eine Welt schaffen, in der niemand dominiert.“
Kohl war am 16. Juni mit 87 Jahren nach langer Krankheit in Ludwigshafen-Oggersheim gestorben. Dort wurde sein Sarg am Samstagnachmittag - inzwischen mit einer Deutschland-Flagge bedeckt - nach der Rückkehr aus Straßburg durch die Straßen gefahren, damit am Nachmittag auch Bürger der pfälzischen Stadt Abschied nehmen konnten.
Im Zentrum von Kohls Geburtsstadt standen Menschen links und rechts der Straße und applaudierten. Danach wurde der Sarg mit dem Passagierschiff „Mainz“ einige Kilometer auf dem Rhein nach Speyer gebracht.
Nach einem militärischen Ehrenzeremoniell der Bundeswehr soll Kohl dann (20.30 Uhr) auf einem nahen Friedhof in Speyer im Freundes- und Familienkreis beigesetzt werden.