Für Florian Reuther zeichnet sich ein neuer Generationenkonflikt ab. Nach der Polarisierung, zu der das Thema Klimaschutz zwischen junger und älterer Generationen vielfach führt, drohe eine entsprechende Zuspitzung beim Thema Pflege und deren Finanzierung. Reuther ist Direktor beim Verband der Privaten Krankenversicherung. Und er sieht in dem umlagefinanzierten System der Pflegeversicherung (die aktuell arbeitende Bevölkerung finanziert die Pflege) eine demographische Ungerechtigkeit. Reuther warnt vor dem  Umbau der Pflege von einer Teilkaskoversicherung zu einer Vollversicherung. „Das können wir uns angesichts der steigenden Zahl der Pflegebedürftigen nicht leisten“, sagt er. „Es ist kein Geld da, um die Leistungen der Pflegeversicherung auszudehnen.“ Die heute 18-Jährigen müssten die Zeche zahlen für das, was heute versprochen werde. Weil sie nämlich über ihr ganzes Berufsleben hinweg die immer weiter steigenden Beiträge zahlen müssten. Reuther erwartet, dass irgendwann auch dieses Thema die jüngere Generation auf die Straße bringen werde.