Fotos Tödliche Schüsse auf zwei Polizisten in New York
Ein junger Afroamerikaner hat in New York zwei hellhäutige Polizisten mit Kopfschüssen getötet. Das kaltblütige Verbrechen versetzt ein Land in Schock, in dem seit Wochen gegen die angeblich exzessive Gewalt weißer Ordnungshüter gegen Schwarze protestiert wird.
Nach Angaben des New Yorker Polizeichefs William Bratton hatte der 28-jährige mutmaßliche Täter die beiden Polizisten am Samstagmittag (Ortszeit) in ihrem Streifenwagen an einer Kreuzung im New Yorker Stadtbezirk Brooklyn überrascht.
Er sei an der Beifahrerseite des Autos aufgetaucht und habe "ohne Vorwarnung oder Provokation" durch das Fenster immer wieder auf die Beamten gefeuert. Die Polizisten - einer war asiatischer, einer lateinamerikanischer Herkunft - erlagen wenig später in einem Krankenhaus ihren Kopfverletzungen.
New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio (l.) verglich das Attentat mit einer "Exekution". Nach Worten des Polizeichefs hatten die beiden Opfer keine Chance, sich zu verteidigen.
Der Schütze flüchtete nach dem Anschlag in eine nahe gelegene U-Bahn-Station. Dort schoss er sich auf einem Bahnsteig selbst in den Kopf und starb.
Es war zunächst unklar, ob die Tat in Zusammenhang mit den jüngsten Protesten gegen Polizeigewalt in den USA steht. In einem sozialen Netzwerk waren kurz zuvor Kommentare aufgetaucht, die gegen die Polizei gerichtet waren. Sie stammten ersten Ermittlungen nach von dem mutmaßlichen Täter.
Polizeichef Bratton (r., daneben Bürgermeister Bill de Blasio) sagte, Aufschluss über das genaue Motiv müssten die anstehenden Untersuchungen liefern. Der 28-Jährige habe ein langes Strafregister, aber offensichtlich keine Verbindung zu Terrorgruppen gehabt.
Die mutmaßliche Tatwaffe, eine halbautomatische Taurus, wurde in der Nähe der Leiche des Verdächtigen gefunden.
Nach Angaben Brattons hatte der mutmaßliche Täter wenige Stunden zuvor in Baltimore seine frühere Freundin in den Bauch geschossen und verletzt. Die Polizei von Baltimore warnte die Kollegen in New York, dass der Mann unterwegs nach Brooklyn sein könnte.
Der Hinweis kam jedoch zu spät. Die beiden Beamten konnten nicht mehr gewarnt werden.
Letztmals war ein Polizist in New York während seines Dienstes im Jahr 2011 erschossen worden.