ANZEIGE Energie Sonnenkraft selbst nutzen
So rechnet sich der Sonnenstrom: Tipps für Hausbesitzer, die sich für Photovoltaik interessieren und dabei auf Wirtschaftlichkeit achten wollen.
Photovoltaik (PV), also die Umwandlung von Sonnenlicht in Elektrizität, ist einer der wichtigsten Bausteine der Wärmewende.
Für die allermeisten Hausbesitzer, Mieter und Wohnungseigentümer dürfte die Wirtschaftlichkeit am wichtigsten sein - eine PV-Anlage soll Kosten sparen oder sogar Geld verdienen.
Sonnenstrom selbst verbrauchen
Wichtig ist vor allem eines: Je mehr Sonnenstrom selbst verbraucht wird, desto besser. „Die Einspeisevergütung selbst ist nicht kostendeckend“, sagt Tina Schmidt vom Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg. „Den Gewinn erwirtschaftet der Eigenverbrauch für die elektrischen Geräte im Haushalt.“
Eine einfache Rechnung verdeutlicht das: Die Kosten für eine zu Hause erzeugte Kilowattstunde (kWh) liegen, laut Schmidt, bei kleineren Hausdächern bei rund elf bis 14 Cent. Bezogen aus dem Netz kostet die gleiche Menge Strom bei bestehenden Verträgen zwischen 35 und 40 Cent. Pro Kilowattstunde ergibt dies eine Ersparnis von 21 bis 29 Cent.
Die Vergütung für eine Einspeisung ins Netz liegt aktuell hingegen bei nur 8, 11 Cent pro Kilowattstunde; jede abgegebene Einheit Strom kostet also mehr, als sie einbringt.
Speicher ja oder nein?
Je nach Wetter, Nutzungszeiten und anderen Faktoren kann meist nur etwa ein Drittel des erzeugten Stroms selbst direkt verbraucht werden. Das ist nicht wenig - aber angesichts der Preise von Solaranlagen auch nicht übermäßig viel. Denn die Geräte werden aktuell zwar günstiger. Eine durchschnittliche Hausanlage mit einer Leistung von zehn Kilowatt kostet laut der Initiative „Zukunft Altbau“ trotzdem noch 13 000 bis 16 000 Euro. Bis sich der Strom vom Dach wirklich rechnet, können so Jahrzehnte vergehen. Ein eigener Batteriespeicher kann diese Rechnung verbessern - statt Strom nur dann selbst verbrauchen zu können, wenn gerade die Sonne scheint, lässt er sich damit für später deponieren.
Allerdings gilt das bislang eher theoretisch. „Zwischen November und März oder an trüben Tagen bringt einem der Batteriespeicher nichts“, sagt Stefan Hoffmann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Bevor die Preise weiter sinken, ist ein Batteriespeicher oft eher ein Nullsummenspiel. Viele Städte, Landkreise oder Bundesländer haben aber Förderprogramme.
Bürokratischer Aufwand gesunken
Der bürokratische Aufwand für Installation und Betrieb einer PV-Anlage ist deutlich gesunken. Weil die EEG-Umlage gestrichen wurde, brauchen viele PV-Anlagen keinen zusätzlichen Stromerzeugungszähler mehr. Ebenso entfällt die Mehrwertsteuer auf neue Anlagen, auf die ausgezahlte Einspeisevergütung fallen weder Umsatz- noch Einkommensteuer an. Ab 2025 sollen Installationsanfragen an Netzbetreiber über ein Online-Portal möglich werden.
Passt mein Dach?
Höchstwahrscheinlich ja. Auch steile Dächer mit 60 Grad Neigung sind für moderne PV-Anlagen kein Problem. Bei Flachdächern stehen die Geräte auf Tragwerken. Teilweise Verschattung, etwa durch Bäume, ist weniger problematisch. Und auch die Ansicht, dass bei Satteldächern nur Südlagen optimal seien, ist überholt. Die Verbraucherzentrale NRW weist darauf hin, dass auch Anlagen auf Ost- und Westdächern oft sinnvoll seien, weil „die Stromerzeugung sich stärker über den Tag verteilt, somit kann mehr Strom selbst im Haus genutzt werden“. Denn der typische Haushalt verbrauche besonders viel Strom morgens und abends: Die Ost-West-Lage ist für den Eigenverbrauch daher ideal.