ANZEIGE Stroke Unit: Im Team gegen den Schlaganfall Der Wettlauf gegen die Zeit

Zeit ist Hirn: Je mehr Zeit zwischen einem Schlaganfall und seiner Behandlung verstreicht, umso größer ist der Schaden für den Betroffenen. Glücklicherweise hat die Medizin in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht und das Zeitfenster, das für den Eingriff zur Verfügung steht, erheblich vergrößert.

Das Gehirn-Schnittbild mit CT Technik zeigt die unterschiedliche Durchblutung: Je wärmer die Farbe, desto besser die Durchblutung, je kälter die Farbe (blau/schwarz), desto schlechter. Prof. Thomas Haarmeier (l.) und Dr. Ralf Dörbecker erkennen so, welche Regionen im Falle des anhaltenden Gefäßverschlusses irreparabel geschädigt oder durch eine erfolgreiche Akutbehandlung vor dem drohenden Gewebsuntergang gerettet werden können.

Foto: Helios

Doch damit der Patient von diesen Innovationen profitiert, muss er auf einer qualifizierten „Stroke Unit“ behandelt werden. Eine solche Einheit ist am Helios Klinikum Krefeld seit Jahren etabliert, stetig weiter entwickelt und von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft überregional zertifiziert worden. Auch die Focus Klinikliste 2021 weist das Klinikum als Deutschlands Top-Krankenhaus im „Fachbereich Schlaganfall“ aus. Hier arbeiten Experten verschiedener Fachrichtungen Hand in Hand, um bleibende Hirnschäden zu verhindern – und um Leben zu retten.

Im Team gegen den Hirninfarkt

Die Schlaganfallsymptome, wegen derer jährlich über 1000 Patienten im Helios Klinikum behandelt werden, sind zu circa 80 Prozent auf eine Minderdurchblutung des Gehirns zurückzuführen. Männer sind von einem solchen Hirninfarkt häufiger betroffen als Frauen. Risikofaktoren sind neben dem Alter vor allem Bluthochdruck, Übergewicht, ein überhöhter Cholesterinspiegel oder Diabetes.

Beim Hirninfarkt werden Blutgerinnsel aus der Halsschlagader oder dem Herzen ins Gehirn gespült, verschließen dort die Gefäße und blockieren so die Sauerstoffzufuhr. Es können auch die kleinen Gefäße

im Gehirn selbst erkranken. Je nachdem, welche Areale betroffen sind, bemerken die Patienten plötzlich auftretende halbseitige Lähmungserscheinungen, Sprach- und Sehstörungen oder Schwindel.

Nun gilt es, schnell zu handeln, denn die nicht mehr ausreichend durchbluteten Areale drohen abzusterben, wenn der Gefäßverschluss nicht behoben wird. Man sagt, dass zur Abwendung des Schlimmsten maximal sechs bis acht Stunden

zur Verfügung stehen. Doch um Folgeschäden zu verhindern, kann die Therapie nicht früh genug ansetzen. Das Fundament dafür legt bereits der Rettungsdienst, der schnellstmöglich beim Patienten

ankommen muss: „In Krefeld sind die Reaktionszeiten extrem kurz“, weiß Prof. Dr. Thomas Haarmeier, Chefarzt der Neurologie am Helios Klinikums. „Das ist im Rahmen der Schlaganfallversorgung ein wesentliches Qualitätsmerkmal.“

Ideale Voraussetzungen, doch erst der Anfang einer langen Behandlungskette, bei der im Idealfall ein Glied ins andere greift: Der Ersthelfer muss die Zeichen richtig zu deuten wissen und dann sofort die geeignete Stroke Unit anfahren, am besten eine Einheit mit allen Behandlungsmöglichkeiten. „Unter Umständen ist es sogar die bessere Lösung, einen längeren Anfahrtsweg in Kauf zu nehmen, anstatt eine näher gelegene Klinik anzufahren, von der aus der Patient dann doch mit Zeitverlust überwiesen wird“, mahnt Haarmeier. „Das gilt besonders für die großen Schlaganfälle, die eine akute Lebensgefahr darstellen können.“

Zwei Methoden zur Akutbehandlung

Im Notfallzentrum des Helios Klinikums läuft unmittelbar nach Eintreffen des Betroffenen ein eng getakteter Plan zur Akutbehandlung an, bei dem unter anderem Ärzte der Neurologie, Radiologie, Neuroradiologie, Neuro- und Gefäßchirurgie sowie Anästhesisten interdisziplinär zusammenarbeiten – und das an 365 Tagen rund um die Uhr: Ziel aller Maßnahmen ist es, den Gefäßverschluss aufzulösen, die Blutzufuhr in allen Hirnarealen wieder sicherzustellen und so Folgeschäden zu minimieren.

Innerhalb von 15 Minuten finden die Erstuntersuchung und die erste Röntgenuntersuchung statt, üblicherweise eine Computertomografie (CT), bei der zunächst eine Hirnblutung ausgeschlossen wird. Aufschluss über den genauen

Ort, die Größe des Blutgerinnsels und die betroffenen Hirnareale gibt erst die Computertomografie

mit Kontrastmittel. Nach Bewertung des CT wird schnellstmöglich eine Thrombolyse eingeleitet: die Injektion eines Medikaments, das das Gerinnsel auflösen soll. Ist das zugrundeliegende Gerinnsel so groß, dass eines der Hauptgefäße

des Gehirns verschlossen ist, wird innerhalb von 60 Minuten eine Thrombektomie angestrebt. Nach Punktion der

Leistenschlagader wird über einen Katheter ein sogenannter Stent Retriever eingeführt, ein haarfeines Metallgeflecht, mit dessen Hilfe das Gerinnsel entfernt wird. Die Erfolgsrate für diese Behandlung, erst seit 2015 medizinischer Standard,

aber am Helios Klinikum bereits lang erprobt und verfeinert, liegt bei über 90 Prozent.

„Das Zeitfenster für Thrombolyse und Thrombektomie wird üblicherweise mit viereinhalb beziehungsweise sechs Stunden beziffert“, berichtet Prof. Dr. Marcus Katoh, Chefarzt des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie. „Aber es gibt Fälle, bei denen die Thrombektomie auch später noch sinnvoll sein kann.“

Um diese Fälle zu identifizieren, sind zum einen die besonderen Bildgebungsverfahren der Kernspintomografie erforderlich, zum anderen erfahrene Neuroradiologen, die diese Bilder auszuwerten wissen. Sie sind nicht zuletzt bei so genannten Wake-up-Strokes gefragt: „Nicht alle Schlaganfallpatienten kommen als Akutfälle zu uns“, weiß Dr. Ralf Dörbecker, leitender Arzt der Neuroradiologie: „Viele erleiden den Schlaganfall während des Schlafs und bemerken die Symptome erst nach dem Aufwachen. Andere Patienten können den Beginn ihrer Symptomatik nicht mitteilen, weil sie nicht bei Bewusstsein sind oder sich nicht sprachlich äußern können. Die Herausforderung für uns besteht dann darin, herauszufinden, wie lange das Ereignis zurückliegt, wie groß der entstandene Schaden bereits ist und welche Eingriffe sinnvoll sind.“

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