ANZEIGE Stroke Unit: Im Team gegen den Schlaganfall Schlaganfall-Prävention: Mit Präzision gegen gefährliche Gefäßveränderungen

Neurologen, Neuroradiologen, Gefäß- und Neurochirurgen arbeiten auf der Stroke Unit als Einheit eng und präzise zusammen.

Schlaganfall-Prävention: Mit Präzision gegen gefährliche Gefäßveränder
Foto: ja/Simon Erath

Mit der Abwendung der unmittelbaren, akuten Bedrohung durch einen Schlaganfall ist die Arbeit auf der Stroke Unit des Helios Klinikums Krefeld längst noch nicht getan. „Die Gefahr, dass nach einem Schlaganfall ein weiterer folgt, ist groß“, erläutert Prof. Dr. Thomas Haarmeier, Chefarzt der Neurologie. „Es gilt, die Ursachen hinter dem Schlaganfall zu ermitteln und einem Zweitereignis vorzubeugen.“

Behandlung von Carotis-Stenosen

Eine besondere Rolle kommt der Gefäßchirurgie zu: Rund 15 bis 20 Prozent aller Hirninfarkte sind auf eine Carotis-Stenose, die Verengung der Halsschlagader, zurückzuführen. „Dabei lagert sich Kalk zwischen der

äußeren und der mittleren Gefäßwand ab“, weiß Priv.-Doz. Dr. Gabor Gäbel, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie.

Durch eine starke Pulswelle bei Bluthochdruck kann es zur sogenannten Plaque-Ruptur kommen: Die Kalkablagerung bricht auf, die mittlere Gefäßwand liegt frei, und es entsteht eine Wunde, an der sich Blutgerinnsel bilden. Diese Blutgerinnsel können dann wiederum durch den Blutstrom ins Hirn gespült werden, wo sie einen Infarkt auslösen.

Wird bei der Ultraschalluntersuchung eines Schlaganfallpatienten eine Carotis-Stenose festgestellt, ist die Gabe blutverdünnender und cholesterinsenkender Medikamente der erste, sanfte Therapieschritt, der jedoch nur bei kleineren Ablagerungen ausreicht. „Eine Operation an der Halsschlagader birgt immer auch Risiken: Im ungünstigsten Fall löst sie einen Schlaganfall aus, den sie ja eigentlich verhindern soll“, erklärt

Gäbel.

Carotis-Operationen sind aus diesem Grund an hohe Qualitätsanforderungen geknüpft und werden über eine detaillierte bundesweite Datenerhebung streng geprüft. Erst vor kurzem wurde die zugrundeliegende deutsche Leitlinie erweitert: „So sollen Kliniken, die solche Eingriffe anbieten, mindestens 20 Carotis-Operationen pro Jahr vorweisen“, gibt Gäbel Einblick, „darüber hinaus ist die Verfügbarkeit eines Neuroradiologen zwingend erforderlich, um bei Komplikationen schlimmere Folgen zu vermeiden.“

Die Durchführung des Eingriffs, der Eversionsendartieriektomie (EEA), erfordert Erfahrung und ein hohes Maß an Präzision. Das Operationsfeld ist klein, und es besteht die Gefahr, dass sich Blutgerinnsel lösen und einen weiteren Schlaganfall verursachen oder benachbarte Strukturen nachhaltig geschädigt werden. „Zunächst wird die Halsschlagader abgeklemmt. Das bedeutet auch, dass wir die Blutzufuhr zum Hirn kurzzeitig stark verringern. Um sicherzustellen, dass es ausreichend versorgt ist, führen wir den Eingriff in lokaler Betäubung durch. So bleibt der Patient für uns immer ansprechbar, und wir können seinen Zustand jederzeit überprüfen“, berichtet Gäbel. „Wir durchtrennen die Halsschlagader und lösen den Kalkzylinder, indem wir das Gefäß von ihm abrollen. Danach wird die Carotis wieder angenäht. Der ganze Eingriff dauert meistens nicht länger als 60 Minuten.“ Eine Alternative stellt die endovaskuläre Behandlung durch

den Neuroradiologen dar. „Bei bestimmten Patienten ist es sinnvoll, die Verengung innerhalb des Gefäßes minimalinvasiv mit einem Stent zu beheben. Mittels Katheter wird der Stent an die betroffene Stelle geführt und dort mithilfe eines kleinen Ballons platziert. So wird die Engstelle geöffnet und die Blutversorgung wieder sichergestellt“, beschreibt Dr. Ralf Dörbecker, Leitender Arzt der Neuroradiologie, diese Maßnahme. „Die Entscheidung, welches Therapieverfahren für den konkreten Patienten das Beste ist, wird bei uns am Helios Klinikum Krefeld in einer gemeinsamen Konferenz individuell diskutiert und entschieden.“

Blutungsgefahr durch Hirnarterienaneurysmen

Auch bei der Behandlung von Aneurysmen ist das Handwerk des Chirurgen beziehungsweise Neuroradiologen gefragt. „Aneurysmen sind krankhafte Schwachstellen und Aussackungen der Gefäßwand, die bereits geplatzt sind oder zu platzen drohen“, weiß Dörbecker. „Sie können so Blutungen auslösen, die ein lebensbedrohliches Risiko für dauerhafte Hirnschädigungen und Schlaganfälle mit

sich bringen.“

Im Idealfall wird ein Aneurysma vorher entdeckt und entsprechend behandelt. Denn: Kommt es einmal zur Blutung, steigt die Wahrscheinlichkeit einer noch gefährlicheren Zweitblutung.

Zwei Möglichkeiten stehen zur Beseitigung des Aneurysmas zur Verfügung: das „Abklippen“ der Aussackung an der Außenseite des Blutgefäßes durch eine neurochirurgische Operation oder das „Ausstopfen“ des Aneurysmas mit Platinspiralen (Coils) von innen durch den Neuroradiologen. Beide Verfahren, jeweils mit spezifischen Vor- und Nachteilen, führen zur Ausschaltung des Aneurysmas aus der Blutzirkulation und somit zur Verhinderung einer Blutung. „Bei der Entscheidung, welches Verfahren am besten geeignet ist, sind subtile Vorüberlegungen und ein enges Miteinander von Neuroradiologie und Neurochirurgie erforderlich“, bestätigt Prof. Michael Stoffel, Chefarzt der Neurochirurgie.

Das planvolle Zusammenspiel zwischen den beteiligten Fachabteilungen des Klinikums ist ein wesentliches Kennzeichen für die komplexen Behandlungen auf der Stroke Unit. „Wenn es um das Gehirn geht, steht immer das Leben des Patienten auf dem Spiel. Zahlreiche Faktoren müssen berücksichtigt werden: das Alter, bestehende Vorerkrankungen und Kontraindikationen, der erhoffte Nutzen der Operation und die mit ihr verbundenen Gefahren. Entscheidungen über die Therapie werden daher nie von einer einzelnen Person

oder aus dem Bauch heraus getroffen, sondern unterliegen stets der interdisziplinären Beratung und Nachbetrachtung“, beschreibt Haarmeier das Vorgehen, mit dem sich die Stroke Unit erfolgreich gegen Schlaganfälle behauptet.

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