Ein Jubiläumsjahr der besonderen Art erfordert ausgefallene Veranstaltungen. So bietet Osnabrück seit Anfang April bis zum großen Friedensfest Ende Oktober jeden Monat eine Themenwoche rund um den Frieden – historisch und aktuell. Bevor im Oktober 1648 die Verträge über das Kriegsende unterzeichnet wurden, hatten die Verhandlungen fünf lange Jahre gedauert. Während dieser Zeit waren Friedensreiter zwischen den Städten Münster und Osnabrück unterwegs und überbrachten Neuigkeiten zu den Verhandlungen. Denn dass sich Protestanten und Katholiken damals gemeinsam an einen Tisch setzten, war ausgeschlossen. Der Krieg um Religion und territoriale Ansprüche ging schließlich durch Verhandlungen zu Ende – nicht wie sonst durch den Sieg einer Kriegspartei über eine andere. Heute sind die Pfade der einstigen Friedensreiter zur gut ausgebauten und markierten Friedensroute Münster-Osnabrück geworden – einem 163 Kilometer langen Radfernweg, der Besucher nicht nur eine abwechslungsreiche Landschaft aus Wäldern, Wiesen und Feldern erleben lässt, sondern auch spannende Einblicke in die Kultur und Geschichte der Region ermöglicht (www.friedensroute.de).

Doch zurück in die Stadt. Die Osnabrücker Maiwoche dauert zehn Tage, in denen sich die Innenstadt zur größten Partyzone der Region verwandelt. Auf fünf Bühnen werden unterschiedliche Programme präsentiert, es gibt Musik, Sehenswertes und kulinarische Köstlichkeiten aus aller Welt: von der traditionellen Maibowle bis zu exotischen Spezialitäten. Riesenrad, Fahrgeschäfte, Kinder- und Kettenkarussell vor dem Dom bieten vor allem für Familien viel Abwechslung.

Höhepunkt ist der Friedenstag am Donnerstag, 18. Mai. An Christi Himmelfahrt tritt das Duo Glasperlenspiel auf der Bühne am Marktplatz auf, die Bühne am Herrenteichswall wird von der Band Grossstadtgeflüster gerockt. Beide Bands engagieren sich seit Jahren für den Frieden. Musikalisch bleibt es den gesamten Tag hindurch auf allen Bühnen, auch zum ökumenischen Gottesdienst erklingt Akustik-Pop. Weitere Informationen zur Maiwoche gibt es online: www.maiwoche.de

Natürlich lässt sich auch wunderbar die Stadt erkunden. Interessierte starten ihren Rundgang am besten am Rathaus, besser gesagt bei einer Besichtigung des Friedenssaales. Denn darin wurde einst der bedeutende Friedensvertrag unterzeichnet, der Saal ist kostenfrei zugänglich. Von dort aus gibt es zwei mögliche Touren zu Fuß durch Osnabrück – wer will, lässt sich dabei von der neuen, kosten- und werbefreien App „Entdecke Osnabrück“ zu 23 spannenden Stationen in der Innenstadt führen. Die virtuellen Guides, Marktfrau Magda und Ratsbote Friedrich, lassen Stadtgeschichte auf unterhaltsame Art lebendig werden. Unterwegs laden Quizfragen zum Mitmachen ein.