ANZEIGE Reise Musik, Kultur und Jutesäcke
Frieden per Handschlag und ein XXL-Kulturprogramm: In Osnabrück gibt es den gesamten August hindurch besondere Veranstaltungen.
Ein Händedruck veränderte alles: Am 6. August 1648 gaben sich die Gesandten des Kaisers, des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und des Königreiches Schweden in Osnabrück die Hand darauf, den Dreißigjährigen Krieg in Europa zu beenden. Nach fünf Jahren Verhandlungen in den Rathäusern von Münster und Osnabrück war der Westfälische Friedensvertrag geschlossen, der am 24. Oktober 1648 schließlich in Münster unterschrieben wurde. 375 Jahre ist dieser Friedensschluss her – Osnabrück ehrt ihn mit zahlreichen Jubiläumsveranstaltungen, kulturellen Highlights und Festivitäten für Einheimische und Besucher.
Vor allem aber mit einer besonderen Ausstellung und Stadterkundung: Wer tief in die Geschichte des Westfälischen Friedens eintauchen und eine Reise in die Vergangenheit unternehmen will, kann dies im Diözesanmuseum. Das Projekt „Dem Frieden ein Gesicht geben“ stellt eindrucksvoll dar, wie die Delegierten einst lebten, wo und wie sie verhandelten, in welchen Kirchen sie beteten und wie sie ihre Freizeit verbrachten. Auch das gesellschaftliche Leben stand ganz im Zeichen der Gesandtschaften. Sie residierten in prächtigen Quartieren und stellten Einfluss und Macht ihrer Auftraggeber zur Schau. Ausgehend vom Museum führen zwei Routen durch die Innenstadt, die wichtige Orte des damaligen Kongresses kennzeichnen. Verschiedene Kirchen sowie das heutige Bischofshaus gehören ebenfalls zu den Besichtigungspunkten. Die Ausstellung ist noch bis zum 5. November 2023 zu sehen (Informationen: www.westfaelischerfrieden-os.de).
Am 6. August 1648 wurde der Westfälische Frieden in Osnabrück endgültig besiegelt – mit einem Handschlag. Zum 375. Jahrestag liest der deutschlandweit bekannte Schauspieler Ben Becker historische und literarische Texte rund um den Friedensvertrag und macht so den epochalen Einschnitt des Handschlags für das Publikum erlebbar. Die Open-Air-Lesung am Sonntag, 6. August, um 16:30 Uhr auf dem Markt vor dem historischen Rathaus wird musikalisch durch das Duo „Days of Wine and Roses“ gerahmt.
Dies ist der Schlusspunkt des umfangreichen Tagesprogramms, das ab 12 Uhr an unterschiedlichen Orten Osnabrücks stattfindet: zum Beispiel im Bischofsgarten, Friedenssaal des Rathauses, Diözesanmuseum und in der Marienkirche. Dort gehen „Osnabrücker Handschlag“ und „Dem Frieden ein Gesicht geben“ Hand in Hand. Besucher können an allen Programmpunkten kostenlos teilnehmen.
Kulturprogramm so richtig XXL
Weiter geht es am Wochenende vom 25. bis zum 27. August mit der Kulturnacht XXL. Das Friedensjubiläum prägt auch diese jährlich stattfindende Veranstaltung, daher das „XXL-Format“. An zwei Abenden und den gesamten Sonntag hindurch können Besucher Musik, Kunst und Theater erleben.
Los geht es am Freitag, 25. August, um 18 Uhr. Bis Mitternacht bieten die Quartiere rund um die Altstadt zahlreiche Programmpunkte. So gibt es beispielsweise Straßentheater, ein Konzert und die Ausstellung „Kunst für den Frieden“. Das Landesarchiv Niedersachsens zeigt archäologische Entdeckungen zum Thema Krieg und Frieden aus dem 17. Jahrhundert. Auch Musik ist drin: und zwar auf dem Markt, präsentiert vom „LAUT! Kollektiv“.
Ebenfalls von 18 bis 24 Uhr verwandeln sich Altstadt und Umgebung am Samstag, 26. August, in eine riesige Bühne beim 360-Grad-Konzert auf dem Markt. Eine musikalische und schauspielerische Darbietung nimmt Zuschauer nicht nur mit in die Thematik von Krieg und Frieden, sondern auch in die Geschichte der Stadt. Dabei geht es hauptsächlich um den Osnabrücker Handschlag und den Westfälischen Friedensschluss von 1648. Ebenfalls sehenswert: Das Theater lädt zu einem Blick hinter seine Kulissen. Außerdem haben Galerien geöffnet, in der Stadtbibliothek findet ein Poetry Slam statt.
Am Sonntag, 27. August, lässt es die Stadt noch einmal richtig krachen. Von 12 bis 21 Uhr gibt es beim großen Bürgerfest auf dem Wall und in der Altstadt Kunst unter freiem Himmel, Kultur, Tanz, Musik und Theater und kulinarische Köstlichkeiten. Zahlreiche Mitmachaktionen lassen das Fest auch für Familien mit Kindern zu einem Erlebnis werden. Der Eintritt ist frei.
Unabhängig von Veranstaltungen und Terminen können Interessierte das aufwendig verhüllte Gebäude des leer stehenden Kaufhofs in der Innenstadt bestaunen. Der Documenta-Künstler Ibrahim Mahama aus Ghana regt mit Jutesäcken, in denen normalerweise Kakao, Kaffee und andere Rohstoffe transportiert werden, zum Nachdenken über Produktionsbedingungen, Warenwege zwischen Afrika und Europa, wirtschaftliche Bedingungen und im weitesten Sinn ebenfalls über den Frieden an. Freiwillige Helfer hatten im Vorfeld tausende Stoffstücke zu langen Bahnen aneinander genäht, die acht Kletterer an der Fassade des Gebäudes befestigten. Das neue Gewand des Kaufhofs erinnert an die berühmten Cristo-Projekte und ist bis zum 1. Oktober 2023 zu sehen.
Tourismusgesellschaft Osnabrücker Land mbH
Herrenteichsstraße 17+18
49074 Osnabrück
Tel. +49 0541/323-4567
reiseservice@osnabruecker-land.de
friedensstadt.osnabrueck.de
www.osnabruecker-land.de/frieden23
www.os-kalender.de