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Wuppertal · Wie spannend und vielseitig eine Ausbildung ist, darüber informieren die Betriebe der Sanitär-Heizung-Klima-Innung regelmäßig an Schulen. 

Eine Anlagenmechanikermeisterin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik bei der Wartung einer Warmwasseranlage.

Foto: picture alliance / Patrick Pleul/Patrick Pleul

Ob Renovierung oder Heizungsmodernisierung: Die Themen-Palette der Unternehmen im Bereich Heizung, Sanitär und Klima ist vielfältig, und nicht nur derzeit haben die Fachunternehmen im Bergischen Land reichlich zu tun, wie Frank Karuc, Obermeister der SHK-Innung berichtet. „Die Auftragslage ist bei allen sehr gut - das Problem ist, Personal zu finden, damit die Arbeiten auch ausgeführt werden können.“

Zu wenige Auszubildende
für 140 Innungsbetriebe

Frank Karuc, Obermeister der SHK-Innung Wuppertal.

Foto: Frank Karuc, Obermeister der SHK-Innung Wuppertal

Das drängende Thema aller Handwerksbetriebe ist auch im Bereich Sanitär Heizung Klima der Nachwuchsmangel.

„Die Ausbildungssituation ist ganz schwierig“ sagt Karuc. „Es ist wirklich so, dass wir zuletzt innungsweit mit durchschnittlich rund 50 Auszubildenden pro Jahr an den Start  gingen – was an sich schon viel zu wenig ist, um den Bedarf an Kräften zu decken. Und am Ende des Tages bleiben dann noch 30 bis 35 übrig, die tatsächlich ihre Ausbildung abschließen.“

Helfen sollen Info-Veranstaltungen und Aktionen wie „Schulbank trifft Werkbank“. Im Rahmen des Projekts fahre man regelmäßig Schulen an. Ganz aktuell sind Vertreter verschiedener Gewerke heute, am 31. März, wieder unterwegs und informieren Schülerinnen und Schüler an der Kruppstraße. „Ziel ist natürlich, die Jugendlichen so frühzeitig wie möglich ans Handwerk heranzuführen, sprich, sobald sie in der 9. Klasse sind, möchten wir sie motivieren, ein Praktikum im Handwerk zu machen. Wir sagen: ,Leute kommt rein, schaut euch den Beruf mal an, wir zeigen Euch, was heute ein Anlagenmechaniker macht, wie viel Elektronik und Know-how dahinter steckt. Wir versuchen wirklich, im Prinzip jeden Monat eine Schule zu besuchen. Man darf aber nicht vergessen, dass wir das alles ehrenamtlich nebenher machen. Wir opfern unsere Freizeit dafür, junge Menschen zu motivieren.“

Karuc und seine Kollegen haben verstärkt den Eindruck, dass auch bei den Eltern ein Umdenken stattfinden müsste: „Nicht für jeden sind Abitur und Studium die richtigen Entscheidungen. Sinnvoller kann sein, zunächst einmal eine Ausbildung zu machen und gegebenenfalls später auf dem zweiten Bildungsweg Abitur zu machen. Wenn man es dann noch möchte.

Das Riesenproblem, genügend und vor allem geeigneten Nachwuchs zu bekommen zieht sich  durch alle Gewerke. Dabei seien die Hürden für einen Einstieg nicht unüberwindbar, im Gegenteil, sagt Karuc. „Heutzutage zählen nicht mehr unbedingt die erstklassigen Zeugnisse. Mir persönlich ist es besonders wichtig, dass der Auszubildende auch ins Team passt.“

Rohrbruch hat
Vorrang vor neuer Armatur

Thematisch geht es bei den Innungsbetrieben weiter in Richtung regenerativer Energie, weg von den fossilen Energiestoffen. „Luftwärmepumpen sind nach wie vor der Renner“, sagt Karuc,  Photovoltaikanlagen, Solaranlagen, das ist immer noch Riesenthema.“ Schwierig sei derzeit zum Teil die Materialbeschaffung, „das betrifft fast alle Gewerke“, sagt der Obermeister. „Es fehlt an Platinen, man hat Probleme, Gasgeräte zu bekommen.“ Insbesondere vor dem Hintergrund der jüngsten Entscheidungen zum Thema Klimaschutz und energetischer Sanierungen sei die Nachfrage nach beispielsweise Wärmepumpen enorm. Angesichts der Auftragslage müsse man selektieren nach Wichtigkeit, denn selbstverständlich ist die Reparatur des Rohrbruchs dringender als die Modernisierung einer leeren Wohnung. Es gebe durchaus Unternehmen, „die mittlerweile sagen, tut uns leid, wir können augenblicklich nichts für Sie tun, rufen Sie doch mal den Kollegen XY an.“ 

Vielen Fachleuten stelle sich daher die Frage: Was nützen noch mehr Aufträge, wenn sie personell nicht bewältigt werden können? Erfreulicherweise sei die Vernetzung innerhalb der Innung hervorragend sagt Karuc, „da hilft einer dem anderen, egal, in welcher Form, da wird auch mittlerweile schon mal samstags gearbeitet, um die Aufträge abzuarbeiten zu können.“

 Es braucht also mehr fachlichen Nachwuchs, auch junge Leute mit Migrationshintergrund sind angesprochen. „Sprachkurse werden angeboten, und wir haben sogar eigene Nachhilfelehrer im Sanitär- und Heizungsbereich.“

Natürlich sei eine gute Schulbildung wichtig, das ist klar: „Aber es kann durchaus auch ein Hauptschulabschluss sein. Ein motivierter junger Mensch, der gut ins Team passt, kann manch mäßige Schulnote aufwiegen.“ Und: Junge Frauen sind im Handwerk sehr willkommen. „Mittlerweile gibt es mehr Mädels bei uns, das finde ich richtig toll“, sagt Karuc und lacht: „Die sind oft noch motivierter als die Jungs und sagen denen auch schon ma,l wo der Hammer hängt.“

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