ANZEIGE Ein Gewinn für Alle.
Rolf Volmerig hat das Netzwerk, auf das Gründerinnen und Gründer in Wuppertal heute bauen können, von Anfang an begleitet. Bis zum Jahr 2000 hat er für die Gründerinitiative bizeps an der Bergischen Universität gearbeitet, war dann Geschäftsführer des W-tec und ist seit 2003 Vorstand der Wirtschaftsförderung Wuppertal.
Welche Bedeutung hat das W-tec für die Wirtschaftsförderung Wuppertal?
Dr. Volmerig: Grundsätzlich haben wir einfache Ziele: mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, mehr Einwohner, mehr Gewerbesteuereinnahmen und ein wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort. Zu allen diesen Zielen trägt das W-tec bei. Damit ist es ein wichtiger Baustein für die Stadt, aber auch für die Region. Das W-tec ist Partner der Stadt, der lokalen Wirtschaft und der Universität und bietet Möglichkeiten für alle Gründungstypen.
Welche Möglichkeiten sind das?
Dr. Volmerig: Neben den Gründern aus der Region, vor allem aus der Universität, bietet das W-tec auch Platz für andere Unternehmen. Sucht eine Firma aus Süddeutschland beispielsweise einen Standort in Wuppertal, können wir mit dem W-tec schnelle und unkomplizierte Angebote in bester Lage machen. So holen wir nicht nur größere Unternehmen von außerhalb in die Stadt, sondern setzen sie auch direkt mit den jungen lokalen Unternehmen „an einen Tisch“. Das schafft Austausch und neue Möglichkeiten für alle Beteiligten. Aus ähnlichen Gründen haben wir auch das China Competence Center gegründet. Die Orientierung nach China eröffnet vielen Mietern neue Perspektiven.
Das ist jetzt aber nicht die reine „Gründungszentrumslehre“?
Dr. Volmerig: (lacht) Nein, ist es sicher nicht. Muss es auch nicht sein. Wir entwickeln in Wuppertal eher pragmatische Lösungen als der reinen Lehre zu folgen. Wir orientieren uns an den Erwartungshaltungen unserer Unternehmen und der Erfolg gibt uns recht.
Viele Regionen sehen in Dienstleitungen ihre wirtschaftliche Zukunft. Ist das W-tec auch wichtig auf dem Weg zur ‚bergischen Dienstleitungsgesellschaft’?
Dr. Volmerig: Wir vertreten eher die Gegenthese. Eine moderne Dienstleistungsgesellschaft beruht immer auf einer soliden gewerblichen Basis. Wir sind stolz darauf, dass das Bergische Land einen hohen Anteil an industriellen und gewerblichen Arbeitsplätzen besitzt. Der Programmierer braucht ein gewerbliches Unternehmen, für das er programmieren kann. Wer Umweltschutz-Dienstleistungen anbietet braucht ein industrielles Unternehmen, das solche Leistungen nachfragt. Diese Einstellung spiegelt sich auch im nächsten Entwicklungsschritt des W-tec wider Gewerbehallen anzubieten.
Wie hat das W-tec die Gründerszene im Bergischen Ihrer Meinung nach verändert?
Dr. Volmerig: In erheblichem Maße. Die Gründerinnen und Gründer finden im W-tec eine hohe Beratungsqualität. Von hundert Neugründungen überlebt in der Regel nur die Hälfte die ersten drei Jahre. Im W-tec überleben etwa 90 Prozent die kritischen ersten Jahre. Das ist der entscheidende Qualitätsunterschied.
Beeindruckend, woran liegt das?
Dr. Volmerig: An einer sehr genauen Vorauswahl und der exzellenten Begleitung des W-tec Teams. Gründer erhalten in Wuppertal vor dem Mietvertrag ein realistisches Feedback zu ihren Ideen und Plänen. Im W-tec werden keine Mieten subventioniert. Die Subvention an die Gründungsunternehmen erfolgt in Form von Beratungsleistungen. Das schafft ein konstruktives und ernsthaftes Gründungsklima.
Herr Volmerig, danke für das Gespräch.
Das Gespräch führte Christian Höher