ANZEIGE Gründerstadt Wuppertal

Nichts prägt Städte so nachhaltig wie die Gründung erfolgreicher Unternehmen. Dafür muss man sich gar nicht die modernen Glaspaläste der Konzernzentralen im Ruhrgebiet oder die Bankentürme in Frankfurt am Main anschauen. Jeder, der mit der Schwebebahn durch Wuppertal fährt, bekommt sofort einen Eindruck davon, wie intensiv der Städtebau von den Unternehmen geprägt ist. Kleingewerbehallen wechseln sich dort mit größeren Lager- und Fabrikgebäuden ab. Spätestens wenn man aus der Station Westende Richtung Vohwinkel fährt, wird klar, wie stark nur eine Firma das Gesicht einer Stadt prägen kann.

Die neuen Möglichkeiten des Fortschritts
Durch technische Innovation war es möglich geworden, Farbstoffe aus Steinkohle für Textilien zu gewinnen. Dies löste einen Gründerboom aus. Aus Farbstoffhändlern wurden Fabrikanten. Den Boom überlebten meist jedoch nur die Unternehmen mit eigener Forschung und Zugang zu internationalen Märkten. Darunter auch die 1863 gegründete Unternehmung von Johann Friedrich Weskott und Friedrich Bayer. Heute fährt man mit der Schwebebahn minutenlang mitten durch den Standort der ersten Fabrikanlage der Bayer AG, wo noch immer produziert wird.

Charaktere braucht eine Stadt
Die Barmenia mit ihrer neuen Firmenzentrale, die Vorwerk-Werke, der Sparkassen-Turm, man könnte diese Liste der Firmen, deren Bauten direkt und augenscheinlich das Stadtbild formen, noch beliebig fortsetzen. Doch die Prägung der Stadt durch erfolgreiche Unternehmensgründungen geht weit über die sichtbaren Firmengebäude hinaus. Wohnquartiere, wie das Briller Viertel oder Lichtenplatz am Toelleturm haben ihr heutiges Antlitz auch durch die Bedürfnisse und den Willen erfolgreicher Unternehmer erhalten. Die Villen und Prachtbauten in diesen Gründerzeitvierteln sind ebenfalls steingewordener Unternehmergeist von Persönlichkeiten, die gerade in Wuppertal immer wieder ein hohes bürgerschaftliches Engagement zeigten. Die finanziellen Möglichkeiten dazu entspringen aus der erfolgreichen Entwicklung ihrer Unternehmen. Beispielhaft sind die Verschönerungsvereine der Stadt. Die Barmer Anlagen oder die Hardt wären ohne das Engagement der Vereine wohl kleiner ausgefallen oder gar nicht erst entstanden. Wilhelm Werlé und Gustav Platzhoff, später auch Kurt Herberts oder Werner Jackstädt — in allen Zeiten haben Wuppertaler Bürger zum Wohle der Allgemeinheit in ihrer Stadt gewirkt. Da verwundert es nicht, dass mit dem Diemel-Denkmal auf der Hardt in Wuppertal das wahrscheinlich älteste noch erhaltene Bürger-Denkmal im Rheinland steht. Die Hardt war eine der ersten öffentlichen Parkanlagen auf deutschem Boden. Initiiert vom Arzt und Schriftsteller Johann Stephan Anton Diemel und ausgebaut vom Elbefelder Verschönerungsverein. Damaliger Vorsitzender des Vereins war August Freiherr von der Heydt, dessen Familienname in Wuppertal der Inbegriff für bürgerschaftliches Engagement geworden ist.


Ohne visionäre Unternehmer keine Bahn im Tal
Man darf sogar fragen, ob ohne so vielschichtige Unternehmerpersönlichkeiten wie dem Hagener Industriellen Friedrich Harkort heute überhaupt eine Bahn über der Wupper schweben würde. Er holte den Vorläufer der Schwebebahn, die noch von Pferden gezogene Palmersche Einschienenbahn, auf sein Fabrikgelände an der Kasinostraße in Elberfeld und sorgte damit für Bekanntheit und Akzeptanz der neuen Technologie. So ist auch er ein Wegbereiter für die heutige Schwebebahn und hat mit dazu beigetragen, dass der Wupper eine Überbauung durch eine zweigleisige Hocheisenbahn erspart blieb.

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