Kaufoption: Auf steigende Kurse spekulieren
Stuttgart (dpa/tmn) - Mit einer Kaufoption sichert man sich das Recht, eine bestimmte Anzahl eines Basiswertes zu einem fest vereinbarten Preis innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu erwerben. Der Käufer spekuliert dabei auf stark steigende Kurse - etwa von Aktien, Devisen, Anleihen oder Rohstoffen.
„Je länger die Option noch ausgeübt werden kann, umso mehr können die Kurse schwanken und umso mehr ist die Option wert“, sagt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Der Kaufpreis bei der Ausübung der Option ist der sogenannte Basispreis. Liegt er unter dem aktuellen Kurs, sprechen Experten davon, dass „die Option im Geld“ ist - also einen positiven Wert hat. „Je teurer der vereinbarte Basispreis im Vergleich zum aktuellen Kurs ist, umso mehr Risiko, aber auch umso mehr Chancen bietet die Option“, erklärt der Finanzexperte.
Er nennt ein Beispiel: Der Käufer erwirbt die Option, dass er eine bestimmte Aktie bis zum 2.1.2017 für 100 Euro kaufen kann. Die Aktie steht bei zu diesem Zeitpunkt bei 99 Euro. Eigentlich wäre der direkte Kauf an der Börse günstiger. Der Anleger kann mit der Ausübung der Option noch eine Weile warten. Die Option kostet ihn 1 Euro. Wenn der Kurs der Aktie auf 103 Euro steigt, hat der Käufer der Option seinen Einsatz verdreifacht. Zum Vergleich: Der Aktionär, der das Wertpapier selbst besitzt, erhält nur eine Rendite von rund 4 Prozent. Dafür musste er vorher 99 Euro investieren. Steigt die Aktie bis zum 2.1.2017 nur auf 100 Euro oder fällt sogar, wird die Option wertlos.
Kaufoptionen können die Renditechancen zwar extrem steigern, für den Vermögensaufbau sind sie aber nicht geeignet. „Denn die Kursentwicklungen lassen sich nicht voraussagen, kurzfristig regiert der Zufall“, warnt Nauhauser. Der Kauf von Optionsscheinen habe mehr mit dem Glücksspiel gemeinsam als mit einer Geldanlage.