Warum sich Tagesgeld auch bei niedrigem Zinsniveau lohnt

Düsseldorf. Das niedrige Zinsniveau verunsichert Anlager. Wir nennen fünf Argumente, die dennoch für eine Geldanlage in Tagesgeld sprechen.

Tagesgeldkonten werfen deutlich mehr Zinsen ab als (fast) jedes Girokonto — wenn Sie Ihr Geld also parken wollen, kommen Sie an einem Tagesgeldkonto nicht vorbei, denn die Alternativen sind schlechter oder gar nicht verzinst. „Wer sicher, schnell verfügbar und rentabel anlegen will, kommt an einem Tagesgeldkonto nicht vorbei“, so Edda Castello von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Tipp: Anleger sollten Ausschau nach den besten Zins-Angeboten halten — wenn Sie ein paartausend Euro anlegen, macht es am Ende schon einen Unterschied, ob Ihre Hausbank 0,5 Prozent zahlt oder einer der Top-Anbieter über zwei Prozent.

Ein Tagesgeldkonto kostet Sie keinen Cent. Die Banken erheben in aller Regel keine Kontoführungsgebühren, auch andere Kosten fallen bei den Top-Anbietern nicht an. Eine Ausnahme kennt Uwe Döhler von Finanztest: „Aufpassen muss man bei Anbietern, die eine telefonische Kontoführung erlauben — hier werden eventuell Kosten für das Zusenden der Kontoauszüge fällig — in Zweifelsfällen bei der Bank direkt nachfragen!“

Der Blick in unseren Tagesgeld-Vergleichsrechner zeigt Ihnen, wo Sie die besten Zinsen bekommen. Alles, was Sie dann tun müssen, ist im Internet einen Antrag auf Kontoeröffnung stellen und bei der Post einmal ein Postident-Verfahren durchlaufen, damit Ihre Identität geklärt ist und niemand auf Ihren Namen ein Konto eröffnen kann. Das dauert nicht länger als ein paar Minuten, belohnt werden Sie aber mit zusätzlichen Zinseinnahmen — „kein Problem also, wenn man es nicht alle paar Monate macht“, wie Edda Castello ergänzt.

Alle Anlagen sind mindestens im Rahmen der europäischen Einlagensicherung geschützt — bis zu diesem Betrag ist Ihr Geld sicher angelegt. Deutsche Banken bieten meist eine deutlich höhere Absicherung an. Banken aus kleineren Ländern − wie dem Baltikum − nehmen wir in unseren Tagesgeldvergleich nicht mit auf. Ein Beispiel dafür ist die estnische Bigbank. Zwar gilt auch dort die Einlagensicherung, wir haben aber Zweifel, ob das nationale Sicherungssystem leistungsfähig genug ist, im Pleitefall alle Einlagen plus Zinsen zurückzuzahlen. Diese Einschätzung teilt auch die Stiftung Warentest: „Die Einlagensicherung von Estland und Lettland hält nach unserer Meinung einer Bank-Pleite nicht stand, weil in dem System − anders als in Ländern mit einer umfangreicheren Bankenlandschaft − zu wenig Geldinstitute füreinander einstehen müssen“, so Experte Döhler von Finanztest.

Tagesgelder sind völlig flexibel: Sie können Ihr Geld von einem auf den anderen Tag abziehen, müssen nicht kündigen und müssen das Konto nicht einmal auflösen, wenn Sie es nicht mehr brauchen. Vorsicht nur bei Kombi-Angeboten, die einen Top-Zins für das Tagesgeld garantieren, dafür aber z. B. verlangen, dass Sie ein Depot eröffnen oder ein Girokonto.

Eine gute Zins-Alternative zum Tagesgeld sind Festgelder. „Wer sein Geld für längere Zeit entbehren kann, bekommt schnell ein Zins-Angebot mit einer Drei vor dem Komma“, so Edda Castello von der Verbraucherzentrale Hamburg. Bei Laufzeiten ab vier Jahren ist ein Zins von 3,1 Prozent möglich, bei fünf Jahren sind es 3,2 Prozent. Der Nachteil: Anders als beim Tagesgeld ist das Ersparte dann nicht ohne Zinsabschlag verfügbar.

Unser Fazit: Tagesgeld — Sie machen nichts verkehrt. Keine Kosten, tägliche Verfügbarkeit, marktgerechte Zinsen, volle Sicherheit: Ein Tagesgeldkonto bietet Ihnen nur Vorteile und in aller Regel keine Haken im Kleingedruckten — das haben alle Tagesgeldkonten gemeinsam. Unterschiedlich sind aber der Zins, die Zinsgarantie oder die Langlebigkeit des ausgeschriebenen Zinses.

Die aktuell besten Konditionen im Vergleich zeigt Ihnen unser Tagesegeld-Rechner: