ANZEIGE Erkältung Was bei Husten hilft

Husten kann harmlos sein. Aber auch ernst. Er kann akut sein, wie bei einer Erkältung, oder chronisch. Wer nach zwei Wochen immer noch stark hustet, sollte zum Arzt gehen.

Nicht immer reichen Hausmittel bei Husten aus.

Foto: picture alliance/dpa/Christin Klose

Jeder, der sich schon einmal öfter verschluckt hat, kennt die Reaktion seines Körpers: eine heftige Hustenattacke, um den Fremdkörper wieder aus der Luftröhre zu befördern. Aber auch langes Sprechen, wie etwa bei einem Vortrag, oder trockene Raumluft, vor allem im Winter und in der Übergangszeit, schlagen nicht nur auf die Stimme sondern lösen auch einen Hustenreiz aus. Es beginnt mit einem leichten Kratzen im Hals. Ein erstes Räuspern. Dann leichtes Husten. Doch das Kratzen im Hals geht nicht weg. Der Hustenreiz bleibt bestehen. So beginnt meist der akute Husten bei einer leichten Erkältung. Denn der Husten ist ein natürlicher Reflex: durch ihn werden Keime aber auch Schadstoffe sowie Schleim aus den Atemwegen entfernt. Husten ist Schwerstarbeit für den Körper. Gerade Kinder und ältere Menschen sind schnell erschöpft. Vor allem längerfristiges krampfartiges Husten kann nicht nur zu Erschöpfungszuständen, sondern sogar zum Brechreiz führen. Doch wann und warum husten wir eigentlich?

Am häufigsten ist der schon genannte akute Husten. Er tritt häufig zusammen mit einer Erkältung auf. Denn Erkältungsviren fühlen sich vor allem im Bereich der Nase und des Rachens wohl. Bei einer Erkältung ist der Husten anfangs trocken. Erst im weiteren Verlauf kommt es zu einem verschleimten Husten, auch produktiver Husten genannt. Dadurch wird Sekret, das in der Nacht von der Nase in die Bronchien gelaufen ist, wieder nach oben befördert. Setzt sich die Erkältung fest und wandert tiefer, kommt es zu einer sogenannten Erkältungsbronchitis. Dafür sind meist dieselben Viren verantwortlich, die schon die Erkältung ausgelöst haben. Wird der Husten schlimmer und klingt auch nach einigen Tagen nicht ab, besteht die Gefahr einer Lungenentzündung. Dafür sprechen Symptome wie anfangs trockener, auch sehr schmerzhafter Husten und hohes Fieber mit mehr als 38,5 °C. Außerdem Schüttelfrost. Später kommt es dann zu eitrigem Auswurf beim Husten. Bei hohem Fieber und länger anhaltenden Hustenanfällen sollte generell der Arzt aufgesucht werden.

Ab wann Antibiotika?

Bei bakteriellen Infektionen der Atemwege kommen Antibiotika zum Einsatz. Quält der Husten den Patienten auch in der Nacht, verschreibt der Arzt zusätzlich einen Hustenstiller. Werden darüber hinaus Hustenlöser verschrieben, sollten die Medikamente mit einigen Stunden Abstand genommen werden und der Hustenlöser nicht mehr zur Nacht. Denn wenn einerseits der Schleim gelöst und andererseits der Hustenreiz unterdrückt wird, kann das gelöste Sekret nicht abgehustet werden.

Ist die Erkältung noch nicht weit fortgeschritten und der Husten erträglich, können Hausmittel zum Einsatz kommen. Diese helfen sowohl gegen den Hustenreiz als auch beim Abhusten des Sekrets. Beliebt und ein Tipp vieler Großmütter sind Quarkwickel. Diese helfen bei verschleimten Bronchien. Der Quark wird in die Mitte eines Leinentuchs gegeben und die Enden eingeschlagen. Der Wickel wird dann mit einer Wärmflasche erwärmt und auf die Brust gelegt, darüber wird ein Wollschal gewickelt. Das Ganze kann bis zu zehn Stunden getragen werden. Wem das zu aufwendig ist, dem hilft vielleicht Honig. Honig gilt nicht nur als natürliches Antibiotikum, sondern enthält auch natürliche Hustenstiller. Dazu am besten während der Erkältung bis zu dreimal täglich einen Teelöffel Honig pur einnehmen.

Ebenfalls nicht ganz so aufwendig wie ein Quarkwickel und eine zusätzliche Entspannungshilfe für die Bronchien ist eine Salzinhalation. Dafür zehn Gramm Meersalz in einem Liter heißem Wasser auflösen. Dann den Kopf über die Schüssel halten, mit einem Handtuch abdecken und die Dämpfe einatmen. Die salzige Luft befeuchtet die Schleimhäute, löst festsitzendes Sekret und mildert den Hustenreiz. Wem die Salzluft zu scharf ist, der inhaliert mit Salbeiaufguss. Dazu einfach einige getrocknete Salbeiblätter mit heißem Wasser übergießen. Salbei wirkt beruhigend und mindert ebenfalls den Hustenreiz. Er hilft vor allem bei trockenem Husten.

Wichtig ist es, wie bei jeder Erkältung, viel zu trinken. Vor allem Wasser. Aber natürlich helfen auch verschiedene Kräutertees. Bei Husten besonders geeignet ist Tee aus Thymian, Anis oder Schlüsselblume. Aber auch Eibisch oder Spitzwegerich gelten als klassisches Hausmittel bei Husten. Sie verhindern das Austrocknen der Schleimhäute und helfen, das Sekret in den Bronchien zu verflüssigen.

Bonbons können den Reiz lindern

Ebenfalls ein altes Hausmittel, allerdings nicht ganz so angenehm wie Honig, Tee oder Salz, ist Zwiebelsirup. Für die Herstellung des Sirups hackt man eine Zwiebel ganz fein und kocht diese mit etwa 150 Milliliter Wasser kurz auf. Nach dem Abkühlen werden zwei Esslöffel Honig eingerührt. Das Ganze lässt man 30 Minuten ziehen und gießt die Mischung durch ein feines Sieb. Der Sirup wird im Kühlschrank aufbewahrt. Davon kann man mehrmals täglich ein Teelöffel nehmen. Die Inhaltsstoffe der Zwiebel wirken nicht nur schleimlösend, sondern auch desinfizierend und sie sind außerdem wirksam gegen Viren und Bakterien. Und ganz einfach für zwischendurch: Bonbons lutschen. Dadurch wird Speichel produziert, das lindert den Hustenreiz. Es müssen auch keine Hustenbonbons sein, der Trick funktioniert mit allen Sorten.

Hält ein Husten länger als acht Wochen an, spricht man von chronischem Husten. Dieser hat meist andere Ursachen als eine Erkältung oder akute Bronchitis. Die Ursachen eines chronischen Hustens sind vielfältig. Es kann zum Beispiel eine chronische Bronchitis, aber auch eine langfristige Entzündung der Nasennebenhöhlen dahinterstecken. Diese kann durch anatomische Veränderungen entstehen. Dann läuft ständig Sekret in den Rachenraum, was einen dauerhaften Hustenreiz auslöst. In leichteren Fällen einen ständigen Räusperzwang, der in Husten übergeht. Die chronische Bronchitis taucht am häufigsten bei Rauchern auf und ist auch unter dem unschönen Namen Raucherhusten bekannt. Asthma und die Lungenkrankheit COPD aber auch Herzkrankheiten sind weitere Ursachen für chronischen Husten.

Husten als Nebenwirkung von Medikamenten

In all diesen Fällen ist der Gang zum Arzt angeraten. Das sollte schon in der Anfangsphase geschehen, denn die meisten Menschen gewöhnen sich nach einiger Zeit an diesen Hustenreiz und halten ihn für normal. Schwerwiegende Krankheiten können so nicht oder erst spät erkannt werden. Eventuell muss der Arzt auch eine bestehende Medikation ändern: einige Arzneistoffe können als Nebenwirkung Husten auslösen. Dazu gehören sogenannte ACE-Hemmer und Betablocker, die bei Bluthochdruck und Herzkreislaufkrankheiten eingesetzt werden. Auch Antirheumatika können Husten auslösen.

Chronischer Husten kann aber auch psychische Ursachen haben. Diese sind vielfältiger Natur und sollten von einem Facharzt für Psychotherapie oder Psychiatrie abgeklärt werden. Bevor dies der Fall ist, sollten ein Hals-Nasen-Ohren- oder ein Lungenfacharzt organische Erkrankungen ausgeschlossen haben. Es versteht sich von selbst, dass bei Notfällen wie starkem Husten, Reizhusten mit Atemnot sogar bei Ruhe, akutem Brustschmerz oder einem schweren Asthmaanfall immer der Notarzt gerufen werden muss. Gleiches gilt bei schwerem Verschlucken, wenn sich der Fremdkörper nicht von selbst aus den Atemwegen löst.

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