Immobilienpreise 2020 geht der Immobilienboom in die neue Runde
In diesem Jahr ist noch immer nicht mit sinkenden Immobilienpreisen zu rechnen. Eher das Gegenteil ist der Fall, da die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine weitere Preissteigerung sprechen. Diese fördern den Hype sogar noch und das heißt, dass Immobilienkäufer, wie im Jahr 2019, auch im Jahr 2020 tief in die Tasche greifen müssen.
Die Städte wachsen weiter rasant an
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht die Zahlen für das vierte Quartal 2019 zwar erst Ende Februar, doch wenn man sich das dritte Quartal von 2019 ansieht, ist erkennbar, wohin der Trend führt. Hier stiegen die Kaufpreise für Wohnungen und Häuser um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an. Besonders große Preissprünge verzeichneten Ein- und Zweifamilienhäuser in Düsseldorf, Stuttgart, Frankfurt am Main, Köln, München, Hamburg und Berlin. Sie wurden um 7,5 Prozent teurer. Eigentumswohnungen verteuerten sich sogar um 9 Prozent. In Kreisfreien Städten ab einer Einwohnerzahl von 100.000 stiegen die Preise – mit 5,8 Prozent für Eigentumswohnungen und 7,8 Prozent für Häuser – etwas moderater an.
Weder in den Ballungsräumen noch auf dem Land ist in den nächsten 12 Monaten ein preislicher Abwärtstrend auf dem Immobilienmarkt ersichtlich. Grund ist der ungebrochene Zuzug in die Städte. Hinzu kommt, dass die Zahl der deutschen Haushalte bis zum Jahr 2030 um sechs Prozent steigen wird. Dies ermittelte eine Studie der Universität Freiburg über die langfristige Entwicklung des Immobilienmarktes. Die Gründe hierfür sind zum einen ein größerer Wohnflächenbedarf pro Person und zum anderen eine steigende Anzahl an Single-Haushalten. Gleichzeitig rechnet die Universität Freiburg mit einem Rückgang der Bevölkerungszahl.
Günstiges Baugeld dank niedriger Zinsen
Neben dem Zuzug in die Städte und der Bevölkerungsentwicklung lassen auch die niedrigen Zinsen und der Bauboom die Immobilienpreise weiter steigen. Laut Mirjam Mohr, Vorständin des Baufinanzierungsunternehmens Interhyp, werden die Notenbanken die Inflation und Konjunktur weiterhin mit ihrer Geldpolitik anheizen. Das Baugeld wird also auch in diesem Jahr günstig bleiben.
Stabile Konjunkturprognose für 2020
Ein weiterer Faktor für die Preisentwicklung auf dem Immobilienmarkt von 2020 ist eine stabile Konjunkturprognose für Deutschland. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) ermittelte, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,9 % wachsen soll. Dies ist zwar nur ein kleines Wachstum, aber immerhin zeichnet sich kein extremer Konjunktureinbruch ab. Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass der Wohnimmobilienmarkt stabil bleibt und sowohl die Bauindustrie als auch die Immobilienwirtschaft zuversichtlich sein können.
Gewinne beim Immobilienverkauf möglich
Wer vor ein paar Jahren ein Eigenheim gekauft oder eines geerbt hat, kann – abhängig von Zustand und Lage – bei einem Verkauf der Immobilie in vielen Regionen Deutschlands mit einem satten Gewinn rechnen. Beispielsweise ermittelte der Immobilienverband (IVD) Berlin-Brandenburg für eine Standardlage in Berlin einen Durchschnittspreis von 2.950 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche anhand der tatsächlich erzielten Kaufpreise bis zum 1. Oktober 2019. Dieser Durchschnittspreis ist um 11,3 Prozent teurer als im Jahr 2018. Und auch in den beiden Jahren zuvor stieg dieser Wert an – 2018 um 12,8 Prozent und 2017 um 12 Prozent.
Allerdings sollten Immobilienanbieter nicht vorschnell handeln, sondern zuerst den aktuellen Verkehrswert ermitteln. Viele Onlineportale bieten dies gratis an. Der Vorteil einer Immobilienbewertung liegt darin, dass Verkäufer erfahren, welcher Preis für ihre Immobilie angemessen ist. Denn: Verlangen Eigentümer einen zu niedrigen Verkaufspreis, geht viel Geld verloren. Wenn sie ihr Haus oder ihre Wohnung zu teuer anbieten, melden sich möglicherweise kaum Interessenten. Ist eine Immobilie zu lange und nach einiger Zeit zu immer günstigeren Preisen inseriert, denken viele Suchende, dass sie einen Mangel hat, der erst bei der Besichtigung auffällt – und fragen die Immobilie gar nicht erst nicht an. Dies lässt sich durch überlegtes Handeln vermeiden.