Gartenkalender Aktion „Mähfreier Mai“: Der Mai ist zum Faulsein da

Hamburg · Hobbygärtner können viel für den Artenschutz tun. Insektenhotels bauen und Totholz stehen lassen etwa. Im Mai ist der Rasen im Fokus - und Naturschützer haben einen Vorschlag, was zu tun ist: nichts

Ist er saftig grün und dicht gewachsen, ist der Rasen der ganze Stolz des Hobbygärtners.

Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn/dpa

Einen Monat lang mit guter Ausrede faul sein: Wer den Rasenmäher im Mai stehenlässt, kann den Rasen wöchentlich um mehrere Zentimeter in die Höhe schießen sehen.

Warum ist der Stillstand sinnvoll? Die Aktion „Mähfreier Mai“ kommt ursprünglich aus England und ruft dazu auf, im Mai den Rasenmäher in der Garage zu lassen. Der Grund: So wird aktiv der Arten- und Naturschutz unterstützt.

Blühende Blumen auf der Rasenfläche locken dann neben Hummeln und Schmetterlingen auch besondere Arten an, etwa die Mai-Langhornbiene - sie ist beispielsweise spezialisiert auf Wicken. Oder den Perlmuttfalter - er ernährt sich vom Nektar der Flockenblume.

Ab Juni Blühstreifen bedenken

Was ist das Problem am kurzen Rasen, vor allem im Mai? „Noch bevor Wildblumen die Chance haben, aus dem Rasen hochzuwachsen und aufzublühen, schneidet man ihnen die Köpfe ab“, sagt Tom Bluth, Natur- und Artenschützer der Deutschen Wildtier Stiftung. Insekten und anderen Wildtieren fehlt dann Nahrung und Lebensraum.

Wer ab Juni seinen Rasen nur abschnitts- oder inselweise mäht, tut gleich noch mehr für den Artenschutz. „Solche Blühstreifen schaffen für Insekten und Vögel über den gesamten Sommer hinweg ein wertvolles Refugium“, so Bluth.

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(dpa)