Schick und teuer Das Geschirr für spezielle Anlässe

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Beim Geschirr ist das Besondere ein Trend. Nachdem jahrelang der Fokus von vielen Herstellern wie auch ihren Kunden auf dem Alltagsgeschirr für den täglichen Gebrauch lag, gibt es jetzt wieder eine Tendenz zum speziellen Geschirr - in zwei verschiedenen Ausprägungen.

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„Für uns war etwa zwischen 2010 und 2015 wichtig, den Menschen etwas zu geben, was nicht im Kabinett hinter Glas steht“, erklärte etwa Niels Bastrup, Creative Director des Geschirrherstellers Royal Copenhagen, auf der internationalen Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt am Main (10. bis 14. Februar). „Jetzt gibt es wieder einen Dreh.“ Zu mehr Wertigkeit, wie die Branche es nennt.

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Für besondere Anlässe - und sind es nur Essensrunden mit Freunden oder das Sonntagsessen mit der Familie - wollen die Menschen etwas Besonderes eindecken. „Wir sehen auch eine größere Lust der Menschen, mit dem Tisch und dem Porzellan zu spielen“, sagt Bastrup. Nach dem Koch- und Backtrend erfasst letztlich nun auch das Eindecken der Tische eine neue Leidenschaft. Oder wie Bastrup sagt: „Deutschland kehrt zurück zu einer Tischkultur.“ Die Hersteller bedienen das neue Bedürfnis zum Beispiel mit Platztellern, allen Arten von Schalen und Etageren, aber auch Servietten und Ringen dafür, Platzkartenhaltern und so weiter.

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Ganz neu ist das Interesse der Käufer aber nicht: Schon seit Jahren steigen laut Institut für Handelsforschung die Umsätze bei den meisten Segmenten der Tischware, berichtete der Handelsverband Koch- und Tischkultur auf der Ambiente. 2016 erhöhten sich etwa die Umsätze bei Porzellan um 4,6 Prozent, bei Gläsern um 1,9 Prozent. Aber Handelsverband-Vizepräsident Michael Berz betont trotzdem: „Es zeichnet sich ein Trend zu höherwertigem Geschirr ab. Vielleicht hängt es mit der allgemeinen Unsicherheit der Konsumenten zusammen.“ Denn in solchen Situationen seien wieder hochwertige Dinge angesagt.

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Die Entwicklung hat zum Beispiel Einfluss auf das Dekor. Der schon seit einigen Saisons eingeläutete Trend zu Gold-Dekor auf Tellern und Tassen hält an. Der Grund liegt auf der Hand: „Das Gold unterstreicht das Thema der Wertigkeit“, findet Frank Gattermann-Buder, Senior Manager für den internationalen Verkauf bei Fürstenberg. Wobei er auch betont, dass der Gold-Trend in Wellen regelmäßig aufkomme und wieder abflaue. „Ich habe das immer wieder erlebt.“

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Zwar erkennt auch Messeleiterin Nicolette Naumann eine Bewegung im Markt: „Ich würde sagen, es gibt gerade wieder ein gewisses Uptrading.“ So versuchten manche Unternehmen ihre Marken in den Premium- und sogar Luxusmarkt zu bringen, was neues Wachstum und gute Renditen verspricht. Für Naumann ist das aber nicht in Europa zu holen, sondern die Nachfrage nach wertigen Produkten komme vor allem aus den internationalen Märkten im Nahen Osten und in Asien.

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Aber auch für Europa sieht Naumann eine Nachfrage und den Wunsch der Käufer nach etwas ganz Besonderem: Spezialgeschirr für Pommes frites, extra Teller für Burger und Pizza oder besondere Schalen für Pasta. Das Angebot richtet sich an all jene, die sich mehr als ein Gedeck leisten können, mit Porzellan für ihre Leibspeisen.

„Die ungewöhnlichen Formen gehen aber auch darauf zurück, dass die Hersteller immer häufiger die Gastronomie mit Besonderem beliefern“, sagt Naumann. Und das lässt sich nutzen: Denn viele leidenschaftlichen Hobbyköche lieben alles, was sich im Profi-Style kochen und servieren lässt.

Und so gibt es derzeit kaum eine Geschirrfirma, die nicht auch auf der Ambiente so etwas Besonderes neu vorstellt: ASA Selection zum Beispiel ein Set für den Käsegenuss namens à table. Die schlichten weißen Servier- und Speiseteller zieren in Schwarz Tiere, die Milch für Käse geben sowie die Namen diverser Käsesorten. Villeroy & Boch erweitert seine Passion Kollektion, in der es etwa bereits einen Spaghetti-Teller mit Extra-Mulde zum Aufwickeln der Nudeln gibt, nun um einen Burger-Teller. Er verfügt über drei Unterteilungen für Dips und Beilagen.