Mit Olivenöl und Nagellack: Reparaturtipps für Böden

Bad Honnef (dpa/tmn) - Fußböden sind eigentlich robust. Aber nach Jahren zeigen sich Abnutzungsspuren und kleine Schäden. Das Möbelrücken, heruntergefallene Gegenstände oder Steine unter dem Schuh sorgen für Dellen oder Kratzer.

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Aber deswegen muss man nicht den Belag austauschen. Ein paar Tricks:

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Parkett: Für kleinere Schäden gibt es Reparatursets mit farbigen Wachsen. Erst mal die losen Holzteile entfernen und die Fläche reinigen, erklärt der Verband der Deutschen Parkettindustrie. Dann die Wachsstifte erwärmen und so lange mischen, bis die richtige Nuance entstanden ist. In den Kratzer füllen und mit dem Hobel Überstehendes abtragen. Die Stelle wird mit einem Vlies entfettet und mit dem Klarlackstift aus dem Set versiegelt. Mini-Kratzer lassen sich noch schneller beheben - mit Nagellack, erklärt die DIY-Academy in Köln. Die Stelle anschleifen, den Staub wegwischen und Lack drauf.

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Laminat: Laminat hat keine Laufschicht aus Massivholz. „Daher lässt sich im Falle einer größeren Reparatur hier nichts abschleifen“, erklärt Anke Wöhler vom Verband der Europäischen Laminatfußbodenhersteller. Größere Verschleißspuren lassen sich nur durch den Austausch einzelner Paneele reparieren. Das heißt: Sockelleiste entfernen und im Falle von Klick-Laminat möglicherweise mehrere Paneele herausnehmen, um an die betroffene Stelle zu gelangen. Wöhler empfiehlt daher, beim Verlegen einige Paneele als Vorrat beiseite zulegen.

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Manche Risse und Kratzer lassen sich ebenfalls mit Spezial-Wachsen und Reparatur-Pasten retuschieren. Einfach nach Gebrauchsanleitung mit einem Kunststoffschaber in die Stelle drücken. Überschüssige Füllung sofort abziehen, dann die Masse aushärten lassen. Kleine und oberflächliche Kratzer lassen sich einfach mit etwas Oliven- oder Babyöl kaschieren, erklärt Wöhler. Dazu den Boden erst leicht feucht abwischen, trocknen lassen und mit einem Tuch etwas Öl auf den schadhaften Stellen verreiben. Überschüssiges wegwischen.

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Teppich: Je eher ein Fleck auf dem Teppich entfernt wird, desto besser sei das Ergebnis, sagt Sophia Gelderblom vom TFI-Institut für Bodensysteme in Aachen. Sie empfiehlt, flüssige Substanzen sofort mit einem saugfähigen Baumwolltuch aufzunehmen. Pastöses wie Ketchup oder Joghurt sollte man mit einem Löffel abkratzen. Anschließend mit einem lauwarm-feuchten Tuch den Fleck von außen nach innen wegtupfen. Dabei nicht kräftig reiben, sonst verfilzen die Fasern. Den Vorgang so oft wiederholen, bis keine farbige Substanz mehr aufgenommen wird. Und dann kommt ein feuchtes Baumwolltuch über Nacht auf die Stelle, das Ganze mit Büchern beschweren - dann sollte der Fleck verschwinden.

Falls nicht, oder nicht rechtzeitig mit der Bekämpfung begonnen wurde, rät Gelderblom einen speziellen Fleckenentferner zu benutzen. Man sollte auf das richtige Mittel für das Fasermaterial achten, also Chemie- oder Naturfaser. Vorsicht ist bei Sisal oder Kokos geboten. Diese können schon auf Wasser empfindlich reagieren.

Bei einem Loch durch Zigarettenasche auf dem Teppich empfiehlt es sich, in kreisenden Bewegungen mit feinem Schleifpapier über die Stelle zu gehen. Bei tieferen Löchern sollte das Stück ersetzt werden. Dazu ein neues Stück über das alte legen und beide Lagen zusammen ausschneiden. Das Ersatzstück kommt dann in Florrichtung mit doppelseitigem Klebeband oder Universalkleber in das Loch. Die Übergänge werden mit einer Rasierklinge bearbeitet.

Linoleum und PVC-Böden: Bei Rissen in Kunststoffbelägen wie Linoleum oder PVC hilft ein Repair-Stift. „Der Lack des Stifts füllt den Riss wieder auf und macht ihn unsichtbar“, erklärt Uwe Viebrock beim Fachverband der Hersteller elastischer Bodenbeläge in Münster.