Urlaub nach Hause holen: Dekorieren mit Souvenirs
Köln (dpa/tmn) - Ach Urlaub! Die schönsten Tage des Jahres können nun mal nicht ewig dauern. Was tun? Wo Kündigung und Auswandern keine realistische Alternative sind, sollte man sich ein wenig Ferienstimmung in die Wohnung holen: durch das Dekorieren mit Souvenirs.
Wer sich lange an den letzten Urlaub erinnern möchte, sollte sich an den mitgebrachten Souvenirs bedienen. Denn mit den Mitbringseln lässt sich toll und teils ausgefallen dekorieren. „Man verbindet immer gute Erinnerungen mit dem Urlaub“, sagt Mareike Hermann von der DIY-Academy in Köln. Die Wohnexpertin Katharina Semling aus Oldenburg ergänzt: „Urlaubserinnerungen sind kleine Gedankenstützen.“ So erinnert der Anblick der Mitbringsel im Alltag immer wieder an die freie Zeit - und das mit toller Wirkung: „Auf einmal hat man wieder Sommerlaune.“
Was für eine Dekoration es ist oder wie sie arrangiert wird, ist Geschmackssache. „Es sind meist Fundsachen vom Strand, die man mitbringt“, sagt Hermann. „Man kann viele kleine Sachen hiermit bauen.“ Als Beispiel nennt sie Muscheln, die mit Heißkleber auf einem Magneten befestigt werden. Sie finden an Memo-Boards oder Kühlschränken Halt. Aus kleinen Muscheln, Seesternen und einem vom Wasser gezeichneten Ast lässt sich auch ein Windspiel basteln, wie die DIY-Academy auf ihrer Homepage vorschlägt.
Auch der Sand, der in verschiedenen Ländern unterschiedlich gefärbt ist, lässt sich zur Schau stellen: Abgefüllt in viele kleine Gläser oder Vasen und entsprechend beschriftet, kann er ein zweckentfremdetes Gewürzregal füllen oder Abwechslung ins Bücherregal bringen.
Doch nicht jeder Urlaubsreisende verbringt seine Ferien an Sandstränden. Überall, in den Alpen, in einem Wald und an der Küste, finden sich aber Steine: „Man kann Sprüche auf Steine schreiben, etwa ein Zitat aus dem Urlaub“, sagt Hermann.
„Eigentlich kann man alles, was man im Urlaub entdeckt und schön findet, mitbringen und dekorieren“, ergänzt Semling. Das können sogar kleine Möbelstücke sein: „Zum Beispiel kann man sich einen schönen Hocker oder landestypisches Porzellan aus dem Urlaub mitbringen“, rät Hermann.
Mehrere Urlaubserinnerungen lassen sich auf einer alten Kommode arrangieren. „Man baut sich eine Art Altar im Flur, darüber hängt man Urlaubsfotos“, sagt Hermann. Auf der Kommode finden dann Muscheln, Steine oder sonstige Mitbringsel Platz und erinnern im Vorbeigehen immer wieder an die letzten Ferien. Auch an einer Pinnwand können unbeschriebene Postkarten mit Motiven vom Urlaubsort Platz finden.
Sehr beliebt sind auch Fotos: „Natürlich sind Bilder die Haupturlaubserinnerung“, sagt Martin Erler vom Verband Hobby-Kreativ in Bietigheim-Bissingen in Baden-Württemberg. „Die Erinnerungen werden realer, wenn man die Fotos nicht nur auf dem Computer sieht“. Die Bilder können etwa mit realen Mitbringseln aus dem Urlaub arrangiert und aufgehängt werden, etwa in einem mit Muscheln beklebten Bilderrahmen.
Bei der Präsentation der Bilder gibt es noch weitere Möglichkeiten: Hermann rät, sie auf eine dünne Spannplatte aus dem Baumarkt zu ziehen. Oder man bastelt aus Fotos, Eintrittskarten und Stadtplänen Collagen.
Nicht nur im Haus lassen sich Urlaubserinnerungen dekorieren - „auch der Garten oder der Balkon eignen sich sehr gut“, sagt Semling. In Blumentöpfen werden kleine Mosaik-Steine aus dem Urlaubsort arrangiert. Oder man setzt sie zu Steinformationen zusammen, indem man sie der Größe nach stapelt, sagt Deko-Experte Martin Erler.
Urlaubsdekoration muss nicht immer nur was für die Augen sein. „Urlaub hat viel mit allen Sinnen zu tun“, sagt Semling. So könne man auch bei Urlaubsmitbringseln darauf achten, verschiedene Sinne anzusprechen - mit etwa Räucherstäbchen aus Indien für das Wohnzimmer oder Seife aus Amerika für das heimische Badezimmer. Auch Tee in schmuckvollen Verpackungen kann eine Erinnerung an den Urlaub sein, wenn er im offenen Küchenregal gelagert wird.
Wer im Urlaub gezielt auf die Suche nach Dekorationen für Wohnung, Haus und Garten geht, sollte abwägen, was er mitnimmt - und was besser am Ort bleibt. „Bei Naturdeko sollte man aufpassen, dass man nichts mitnimmt, was die Natur beschädigt“, rät Semling. Auch Muscheln sollten nur in Maßen ins Reisegepäck: „In Italien gibt es Strände, wo keine Muscheln mehr sind, weil sie alle weggesammelt wurden.“
Stattdessen sind es manchmal die alltäglichen Dinge, die die positive Erinnerung an den Urlaub wieder in die Gedanken zurückholt: „Man kann sich auch einen Grashalm aus dem Urlaub mitnehmen und ihn unter die Sonnenblende klemmen“, hat Semling einen Tipp für eine Deko im Auto. Der sorge bei langen Autofahrten im Regen für gute Laune.