Wäsche nur bei Krankheit oder Allergie mit 60 Grad waschen
Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Kochwäsche ist ohnehin nur was für Profis. Aber auch 60-Grad-Wäschen können sparsam eingesetzt werden, da moderne Maschinen und Waschmittel auch bei niedrigen Temperaturen für Sauberkeit sorgen.
Meistens ist es heute nicht mehr nötig, Wäsche mit 60 oder 90 Grad in der Maschine zu reinigen. Denn die Geräte und die Produkte packen den Schmutz heute schon bei niedrigeren Temperaturen, erläutert Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) in Frankfurt. Daher könnten Verbraucher leicht verschmutzte Kleidungsstücke wie Hemden, Hosen und Shirts bei nur 20 Grad waschen. Als leicht verschmutzt gelten Stücke, die keine sichtbaren Flecken haben, aber den Körpergeruch angenommen haben.
Handtücher, Unterwäsche, Bettwäsche und Putzlappen werden aus Gründen der Hygiene bei 40 Grad mit einem bleichmittelhaltigen Vollwaschmittel oder bei 60 Grad mit einem Buntwaschmittel gereinigt. Das gelte auch für Stoffe, die mit Tieren in Berührung kommen. Lediglich die Unter- und Bettwäsche sowie Handtücher von Allergikern oder Menschen mit schweren ansteckenden Erkrankungen sollten bei mindestens 60 Grad mit bleichmittelhaltigem Voll- oder Universalwaschmittel in die Maschine kommen.
Allerdings haben die niedrigen Waschtemperaturen einen Nachteil: Ein Biofilm mit Keimen setzt sich in der Maschine ab. Daher sollten Verbraucher mindestens alle 14 Tage oder bei jeder fünften Wäsche 60 Grad einstellen und ein Voll- oder Universalwaschmittel mit Bleiche benutzen. Der große Vorteil der niedrigen Temperaturen: Es spart Geld. Der IKW verweist auf Angaben der Universität Bonn, nach denen bei einem Programm mit 40 Grad Waschtemperatur im Vergleich zu einem 60-Grad-Waschgang bis zu 50 Prozent weniger Energie verbraucht wird.