Zahlungsregelungen der Stromversorger in der Kritik
Düsseldorf (dpa/tmn) - Unfaire Tarife und Bedingungen: Verbraucherschützer kritisieren Stromversorger. Monatliche Zahlungen seien selten möglich und eine unkomplizierte Ratenzahlung bei Enenergieschulden immernoch eine Seltenheit.
Verbraucherschützer bemängeln, dass Stromversorger säumigen Kunden zu wenige Zahlungsoptionen bieten, um ein Abstellen des Stroms verhindern zu können. Anpassungen der monatlichen Abschlagszahlung und monatliche Abrechnungen seien teils nur gegen erhebliche Gebühren möglich, bemängelt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Manche Versorger nehmen dafür 35 Euro pro Rechnung, was „absurde 385 Euro pro Jahr“ ergebe, so die Verbraucherschützer. Wer seine Abrechnung nicht bloß einmal im Jahr, sondern monatlich erhalte, könne aber viel besser seine monatlichen Kosten im Auge behalten.
Auch Ratenzahlungen zum Abstottern von Energieschulden gewähren einige Versorger weiterhin nur unter eng gefassten Bedingungen und mit hohen Zusatzkosten. Allerdings hat sich die Lage verbessert: Immerhin 40 Prozent der Unternehmen bieten ihren Kunden routinemäßig Ratenzahlungen zur Tilgung von Schulden an - 2010 waren es der Verbraucherzentrale zufolge nur 15 Prozent. Die Bearbeitungsgebühr für eine Ratenzahlung variiert derzeit zwischen 5 und 50 Euro. Nur ein Drittel der Versorger (36 Prozent) verzichtet ganz darauf.
Die Verbraucherschützer fragten bei allen 106 Grundversorgern in Nordrhein-Westfalen an, 79 Firmen antworteten.