Abgebrochene Äste Bruchstellen am Obstbaum glatt nachschneiden

Veitshöchheim (dpa/tmn) - Von manchen Obstbäumen sind in diesem Sommer Äste abgebrochen. Das lag vor allem an zu vielen Früchten. Die Experten der Bayerischen Gartenakademie raten, solche Bruchstellen am Baum mit einem glatten Schnitt nachzubearbeiten.

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Das verhindert, dass Schadorganismen in die Wunde eindringen. Die Wunde kann besser heilen. Außerdem sollten reich tragende Äste noch abgestützt werden, damit sie nicht brechen. Legen Obstbäume in einem Jahr zu viele Früchte an, regulieren sie das in aller Regel selbst: Sie befreien sich von ungenügend befruchteten und überzähligen Früchten, indem sie diese abwerfen. Bei Apfelbäumen passiert das zum Beispiel im Frühjahr und nennt sich Junifall.

Zu viele Früchte überfordern einen Baum. Ein ausreichend befruchteter Apfel bildet Wachstumsregulatoren oder Pflanzenhormone, die vom Baum Nährstoffe, Zucker und Wasser für die Frucht einfordern. Das kann das Gehölz nur in einer begrenzten Menge leisten. Ist ein Fruchtansatz nicht ausreichend befruchtet worden, wird er daher abgeworfen. Das erkennt der Baum am geringen Hormonfluss der Frucht. Er bildet dann eine Korkschicht am Stielansatz und trennt den Apfel so von der weiteren Versorgung ab.

Wenn Obstbäume nicht genügend Früchte loswerden und alle ausreifen lassen, kann es aufgrund des Gewichts zum Astbruch kommen. Es kommt aber auch immer wieder vor, dass aufgrund der Hitze bei augenscheinlich gesunden Bäumen plötzlich Äste abbrechen - der sogenannte Grünastbruch. Dafür gibt es verschiedene Erklärungen. Als Hauptthese gilt, dass durch die Erwärmung der Astoberfläche die Elastizität der äußeren Holzfasern nachlässt und der Ast versagt.