Im Land des braunen Goldes
Machen Sie mit der WZ einen Ausflug zum Braunkohle-Tagebau in Garzweiler und besuchen Sie das Groß-Kraftwerk Niederaußem.
Jülich. Nur wenige Meter unter der Erde im Rheinland liegt Gold — braunes Gold. Die Braunkohlevorräte der Region alleine würden ausreichen, um Nordrhein-Westfalen 200 Jahre lang mit Strom und Wärme zu versorgen. Ein großer Teil der Kohle wird in gigantischen Tagebaugruben bei Garzweiler, Inden und Hambach, keine 40 Kilometer von Düsseldorf entfernt abgebaut. Und das ziemlich versteckt. Von weitem gibt es kaum Anzeichen auf die bis zu 500 Meter tiefen und acht Kilometer langen Abbaufelder.
Am 2. April haben WZ-Abonnenten auf einer spannenden Tour des Medienbüros Wehnert die Möglichkeit, das Tagebaugebiet Garzweiler/Jülich kennenzulernen und einen Blick in die wohl tiefste Abbaugrube Europas zu werfen, die bis zum Horizont reicht. Es geht vorbei an riesigen Baggern, die größten ragen bis zu 100 Meter in die Höhe, mit ihren Auslegern messen sie mehr als 200 Meter Breite. Und sie schlafen niemals: An 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr, befördern sie das braune Gold ans Tageslicht.
Über Förderbänder und spezielle Eisenbahnwaggons gelangt der Brennstoff zu den unmittelbar benachbarten Großkraftwerken, deren Strom und Fernwärme rund 25 Prozent des deutschen Energiebedarfs decken. Die Anlagen des Braunkohle-Tagebaus zählen zu den wohl spektakulärsten Industrieanlagen überhaupt und ihr ‚Produkt‘ ist nach wie vor der wichtigste Energieträger des Landes.
Eine dieser Anlagen ist das Kraftwerk Niederaußem. Es gehört zu den modernsten und größten seiner Art weltweit. In dem Kraftwerk werden nicht nur Strom und Wärme erzeugt, sondern auch neue Techniken zur Verringerung der Umwelteinflüsse getestet und fortentwickelt. Denn die Umweltschutzforderungen stellen eine große Herausforderung für die Betreiber dar. Mit neuen Technologien verbessern sie permanent die Umweltbilanzen der Braunkohle: Bessere Wirkungsgrade der Anlagen lassen den Kohleverbrauch sinken; mit ausgeklügelten Filterverfahren wird der Schadstoffausstoß systematisch verringert.