Fotos Das Apple Thunderbolt Display im Test
Dieser Bildschirm ist groß, richtig groß. 27 Zoll misst das Thunderbolt Display in der Diagonalen. Das sind gut 68,5 Zentimeter. Viel Platz um beispielsweise gleich zweimal WZ-Newsline auf einem Bildschirm zu lesen. Bei näherer Betrachtung fällt sofort auf, dass die Glasabdeckung des Bildschirms stark spiegelt. Man sollte es daher nicht mit einer Lampe im Rücken benutzen. Im Alltagsbetrieb gibt das Thunderbolt Display gelegentlich reichlich Wärme nach unten ab.
Die Verarbeitung ist sehr solide. Die Schale des Bildschirms mit einer Auflösung von 2560 zu 1440 Pixeln besteht aus Aluminium, der massive Standfuß ebenfalls. Insgesamt kommt das Thunderbolt Display auf ein Gewicht von 10,8 Kilogramm. Der Bildschirm ist nicht höhenverstellbar, lässt sich aber in der Neigung verstellen. Optional ist ein VESA-Mount Adapter erhältlich, der diesen Mangel ausgleicht. Allerdings gegen Aufpreis.
Zwei Kabel ragen hinten aus dem Gerät heraus. Eines für die Stromversorgung und das andere für den Anschluss an alle aktuellen Mac-Computer mit Thunderbolt-Anschluss. Bei allen anderen Rechnern, ob Windows oder Mac, bleibt das Display dunkel. Apropos dunkel. Es lässt sich auch ohne angeschlossenen Computer nicht einschalten — wie auch, ohne physischen Schalter. Wer das Thunderbolt Display komplett abschalten will, muss schon den Netzstecker ziehen. Die Kabel lassen sich schon ordentlich durch eine Öffnung im Standfuß führen. So gibt es keinen Kabelsalat.
Das Thunderbolt Display ist mehr als nur ein großer Bildschirm für kleine Notebooks. Es ist auch gleichzeitig eine Ladestation für Apple Notebooks und hat drei USB-Anschlüsse, einen Firewire-800-Stecker, einen Thunderboltanschluss und eine Netzwerkverbindung für Gigabit-Ethernet. Alle Daten, die durch diese Anschlüsse fließen, gelangen durch das gleich Thunderboltkabel an den Rechner, der auch das Bildsignal überträgt.
Gerade die Anschlüsse für Thunderbolt, Netzwerk und Firewire sind ziemlich praktisch — gerade für Nutzer der kleinen MacBook Air oder der neuen MacBook Pro. Sie haben nämlich keine Netzwerkstecker mehr und sind auch sonst mit Anschlüssen nicht gesegnet. Eine externe Tastatur und Maus lassen sich so gut anschließen, ohne die knappen USB-Anschlüsse des Rechners zu blockieren.
Diese beiden Stecker reichen aus, um das Display mit jedem neueren Applecomputer zu verbinden. Der untere Stecker überträgt alle Datensignale vom Bild und Ton bis hin zu Signalen von Peripheriegeräten. Der obere Stecker mit dem MagSafe-Anschluss kann angeschlossene Notebooks aufladen. Im Hochbetrieb verbraucht das Display gut 100 Watt, ohne dass ein Notebook zum Laden angeschlossen ist. Bis zu 85 Watt können über das Kabel an angeschlossene Notebooks abgegeben werden.
Wer nur schreibt oder nur im Netz überwegs ist, für den ist das Thunderbolt Display neben seinem stolzen Preis von 999 Euro eigentlich viel zu groß. Doch wer viele Bilder bearbeitet, kann die Größe des Bildschirms perfekt zu seinem Vorteil nutzen. Ist das Display gut positioniert und ohne störende Reflexionen, lassen sich Details sehr gut erkennen, auch ohne dass man zu nah an den Bildschirm heran muss.
Durch den zusätzlichen Thunderbolt-Anschluss an der Rückseite lassen sich theoretisch auch zwei externe Displays an einem Rechner betreiben. Dafür wären dann aber schon 1998 Euro fällig statt 999 für ein Display. Bildschirme anderer Hersteller von vergleichbarer Größe und Anzeigequalität gibt es schon für mehr als 300 Euro weniger. Sie haben allerdings nicht die Extraanschlüsse, Webcam und Microfon oder das 2.1 Soundsystem des Thunderbolt Displays.