Fotos Das Samsung Galaxy S5 im Test
Neu ist immer besser? Stimmt im Falle des Samsung Galaxy S5. Das Gerät bringt mit dem Fingerabdrucksensor, verbesserter Akkulaufzeit und einem guten Display tatsächlich einige Neuerungen mit. Doch lohnt sich der Umstieg auf das rund 600 Euro kostende Gerät wirklich? Wir haben den Praxistest gemacht und können sagen: Jein. Aber sehen Sie doch selbst.
Da wäre zum Beispiel der Sensor für Fingerabdrücke. Im Home-Button versteckt, hilft er, das Telefon mit dem bei jedem Menschen einzigartigen Fingerabdruck zu entsperren. Wer keine grundsätzlichen Vorbehalte gegen die Speicherung biometrischer Daten hat, erhält eigentlich eine praktische Funktion. Leider ist der Gebrauch recht kompliziert, da man immer eine festgelegte Wischbewegung ausführen muss. Mit einer Hand lässt sich das Telefon nicht entsperren.
Neu ist auch ein Pulsmesser auf der Rückseite des Telefons. Er soll zum Beispiel mit zahlreichen Fitness-Apps zusammenarbeiten und helfen, Trainingspläne einzuhalten. In der Praxis ist er leider nicht mehr als eine nette Spielerei. Zum Pulsmessen muss man das Telefon absolut still halten, sollte nicht sprechen oder den Finger zu fest aufdrücken. Uns gelang nur etwa jede zweite Pulsmessung. Manch ein Kollege schien nicht mit dem Gerät "kompatibel" zu sein.
Unser Testobjekt: Der Kollege legt den Finger auf den Pulsmesser und wartet. Und wartet, und wartet. Trotz aller offensichtlichen Lebenszeichen wollte das Gerät keinen Puls erkennen. Der Autor dieses Testberichts konnte seinen allerdings problemlos in Samsungs Fitness-App anzeigen lassen.
Neu ist auch die Hermetisierung des Telefongehäuses. Im Deckel ist nun eine doppelte Gummidichtung verbaut, die sensible Elektronik vor eindringendem Wasser und Staub schützt. Auch der Ladeanschluss ist von einem Deckel verschlossen. Bis zu 30 Minuten in einem Meter Wassertiefe soll das Galaxy S5 aushalten können. In der Praxis ist es damit aber trotzdem kein Outdoorgerät, da die verwendeten Materialien wenig wiederstandsfähig sind.
Den Wasserhahntest besteht das Galaxy S5 tadellos. Doch es gibt ein kleines Einfallstor für Wasser an der Rückseitenabdeckung. Im Bereich der Lautsprecheröffnung dringt minimal Wasser ein, wird aber von der Gummidichtung außerhalb des sensiblen Bereiches gehalten.
Die Kamera liefert gute Ergebnisse bei Tageslicht, bei Dunkelheit und schwachem Licht rauschen die Aufnahmen schnell. Im Videomodus erreicht sie 4K-Auflösung. Alles in allem ist die Kamera ganz klar ein Pluspunkt des Galaxy S5.
Das Display hinterließ im Test einen guten Eindruck. Es liefert farbenfrohe Bilder, ist unglaublich hochauflösend (1920x1080 Pixel bei einer Diagonalen von 5,1 Zoll/12,95 cm) und lässt sich auch im Sonnenlicht noch gut ablesen.
Nicht so gelungen ist das Re-Design der Nutzeroberfläche TouchWiz. Zwar ist die Optik nun deutlich reduziert, und versucht, aufgeräumter daherzukommen. In der Praxis haben wir aber häufig umständlich nach den richtigen Einstellungen suchen müssen, da viele Dinge an nicht intuitiv zugänglichen Stellen platziert sind. Generell wird der Nutzer von den Einstellungsmöglichkeiten in Android 4.4 recht schnell überfordert. Nervig ist auch, dass sich die Version 4.4 (KitKat) bei der Einrichtung enorm bemüht, maximale Erlaubnis zum Abschöpfen von Daten zu erhalten. Ebenfalls sehr störend ist die große Menge ziemlich nutzloser vorinstallierter Software, die sich zudem nicht löschen lässt.
Mit dem Galaxy S5 gibt es auch neue tragbare Hardware, hier Samsungs Gear Fit, eine verschlankte Ausgabe der Smartwatch Galaxy Gear.
Pluspunkte gibt es dann nochmal für den Akku. Die Energiezelle bringt das Gerät auch bei Hochbetrieb über den Tag, bei normaler Nutzung sind immer gut zwei Tage drin. Gelegenheitsnutzer erreichen auch mal drei Tage ohne Aufladen.