Fotos Sonys digitales Fernglas DEV-50V im Test
Eisberg voraus! Nein, nicht ganz. Aber mit Sonys DEV-50V hätte der Ausguck der Titanic des Eisberg sicher etwas früher gesehen. Das digitale Fernglas wartet mit 2D und 3D-Videoaufzeichnung auf, schießt Fotos, zoomt bis zu 25fach an Dinge heran und hat einen Nachtsichtmodus.
Knappe 2000 Euro kostet das Fernglas, das in einer stabilen Hülle aus aufgerautem Hartplastik steckt. Für Regen- und Staubschutz ist gesorgt. Tauchen gehen sollte man mit dem DEV-50V aber nicht.
Die zentralen Bedienelemente sind oben am Fernglas angebracht. Hier finden sich die Schalter für Zoom, Aufnahme, Moduswechsel, Standfoto und für die Auswahl in den Menüs. Mit ein wenig Übung lässt sich das Gerät schnell "blind" bedienen, während man hindurch sieht.
Mit dem Rad in der Mitte kann der Abstand der beiden Okulare reguliert werden. So gibt es für jeden Augenabstand den passenden Durchblick. Oben am Fernglas lassen sich auch Zubehörstücke anbringen. Etwa eine Infrarotlampe für Nachtaufnahmen.
Apropos Durchblick. Für Brillenträger lassen sich von -3,5 bis + 3,5 Dioptrin die Okulare so einstellen, dass man auch ohne Brille auf der Nase etwas erkennt.
Als Kamera schlägt sich das 2000 Euro teure Fernglas wacker, aber mehr als Kompaktkameraniveau ist nicht drin. Dieser Dreamliner am Düsseldorfer Flughafen lässt sich aus gut 150 Metern Entfernung trotzdem gut fotografieren. Für das 20 Megapixel auflösende Bild wird die Aufnahme des 5,4 Megapixel Camcordersensors aufskaliert. Leider fehlen zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten für die Kamera. Lediglich die Blende lässt sich einstellen.
Die mechanische Bildstabilisation funktioniert gut. Auch mit hohem Zoom gelingen stabile Aufnahmen. Hier 12fachem Zoom ist die Maschine der SAS trotzdem deutlich dargestellt.
Das Sony DEV-50V verfügt auch über einen Nachtmodus. Hier muss man allerdings mit starkem Bildrauschen und wenig Farbdetails rechnen. Ein Nachtsichtgerät ist das Fernglas nicht.
Die Bedienelemente sind alle gut angeordnet. Leider kann man das nicht von der Menüstruktur behaupten. Die richtigen Einstellungen sind kompliziert, der Weg dahin mitunter frustrierend. Das Fernglas startet immer im Videomodus. Will man Standbilder schießen, muss man erst den Modus wechseln. Vom 2D- in den 3D-Aufnahmemodus zu wechseln geht nur über das Menü und dauert. Nutzerfreundlichkeit ist irgendwie anders.
Die Verarbeitung hingegen ist gut. Nichts wackelt, klappert oder knarrt. Batterie und Speicherkarte liegen sicher hinter einer abgedichteten Klappe. Wer mehr Kraft will, als der mitgelieferte Akku bringt, kann für knapp 80 Euro einen größeren Akku kaufen. Die Batterie lässt sich nur im Gerät laden, ein Ladegerät liefert Sony nicht mit.
Die Anschlüsse für externe Mikrofone, Kopfhörer, Daten- und Stromkabel liegern abgeschottet hinter dichten Klappen. Das ist gut, weil sie so vor eindringendem Schmutz geschützt sind. Das ist aber auch schlecht, weil sich das Gerät mit offenen Klappen und eingesteckten Steckern nicht mehr ohne Weiteres in der Hand halten lässt. Wasserdicht ist es dann auch nicht mehr wirklich.