In das Kabinett dieser neuen Landesregierung war Hendrik Wüst seinerzeit auf den letzten Drücker geeilt. Nach dem Sieg von Armin Laschet im Mai 2017 über die damalige Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hatte der neue Ministerpräsident seinen alten Kontrahenten Karl-Josef Laumann angerufen, er fragte beim ehemaligen CDU-NRW-Generalsekretär Herbert Reul an, der Europapolitiker war. Er angelte die junge Christina Schulze Föcking, Lutz Lienenkämper und den erfahrenen Peter Biesenbach aus der Landtagsfraktion und stellte die parteilose Isabel Pfeiffer-Poensgen auf. Und dann wollte Laschet auch noch einen Mittelstandsexperten, einen, der nicht tickt wie Laschet selbst, aber doch das Klientel abdecken konnte. Irgendwie musste alles zusammenkommen, so wollte Laschet es immer. Er landete bei Hendrik Wüst. Der war einst Generalsekretär in der Ära des CDU-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers und 2010 über die so genannte „Rent a Rüttgers“-Affäre gestolpert, in der die CDU Sponsoren Gesprächstermine mit dem Spitzenpolitiker gegen Bezahlung vermitteln wollte. Wüst war sieben Jahre später rehabilitiert und übernahm das NRW-Verkehrsministerium. Fast fünf Jahre später könnte der 45-Jährige noch in diesem Jahr der neue Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen werden – daran besteht innerhalb der CDU in NRW fast kein Zweifel mehr.
Analyse Wer folgt auf Armin Laschet in NRW?
Düsseldorf · Die Kanzlerkandidatur von Armin Laschet wirft Fragen auf, wer ihm in NRW nachfolgen könnte. Alles deutet auf Hendrik Wüst hin.
22.04.2021
, 06:00 Uhr