Düsseldorf feiert das große Song-Contest-Finale
Der ESC dominiert, aber es gibt auch Tennis und den verkaufsoffenen Sonntag.
Düsseldorf. „Wie Karneval, nur mit weniger Alkohol“, so beschreibt die Polizei die Song Contest-Stimmung in der Stadt. Am Samstag soll sie ihren Höhepunkt finden. Aber die Sicherheitskräfte bleiben entspannt: „Die Stimmung ist gut, wir hatten keine nennenswerten Einsätze bezüglich des ESC“, sagt Polizei-Sprecher Andreas Czogalla. Für die Ruhe macht die Polizei auch die starke Präsenz in der Innenstadt mit Hundertschaften, auch aus Nachbarstädten, und berittenen Beamten verantwortlich. Wie viele Polizisten im Einsatz sind, bleibt aus taktischen Gründen geheim.
Zum Sicherheitskonzept gehört auch das Bundesliga-Finale. Die Möglichkeit, dass die berüchtigten Fans von Eintracht Frankfurt nach dem Spiel in Dortmund ihren Abstiegsfrust in der Altstadt ertränken wollen, sei bedacht worden, sagt Czogalla.
Die Bundespolizei rüstet sich an Flughafen und Hauptbahnhof ebenfalls für das ESC-Finale. „Neben zusätzlichen Streifen haben wir auch Taschendieb-Fahnder im Einsatz“, sagt Sprecher Armin Roggon, der sich auf viele internationale Besucher freut.
Bei aller Euphorie: Aus allen Nähten platzt die Stadt nicht, ja, es gibt sogar immer noch preiswerte Unterkünfte — trotz der parallel laufenden Großmesse Interpack: „Wir haben noch ein paar Betten frei“, heißt es im A & O Hostel an der Corneliusstraße (36-38 Euro). Die Jugendherberge in Oberkassel ist dagegen ausgebucht. Von 300 Betten seien über die Hälfte von ESC-Fans belegt, erklärt Empfangsdame Jenny Steinert. „Bei uns ist das ESC-Fieber ausgebrochen. Ich werde oft nach Veranstaltungen in Düsseldorf gefragt.“ Davon gibt es viele.
Eine Auswahl: Tennis: Sportfans sind im Rochusclub am Rolander Weg gut aufgehoben. Das traditionsreiche Turnier, das im Dezember schon vor dem Aus stand, beginnt mit dem „Weißen Sonntag“ (am Sonntag ab 12 Uhr), bei dem die Besucher möglichst in Weiß gekleidet erscheinen. Schon am Samstag lockt der Tag der offenen Tür bei freiem Eintritt (12-18 Uhr). Shoppen: Am Sonntag kann man in der ganzen Stadt einkaufen. In der City und in etlichen Stadtteilen öffnen viele Geschäfte von 13 bis 18 Uhr.
Das Meiste aber kreist natürlich um den ESC. Die Topps: Brauchtumsumzug 1800 Schützen und Karnevalisten ziehen über die Rheinuferpromenade und durch die Altstadt, 14-16.30 Uhr. Festivalbühne Auf dem Johannes-Rau-Platz gibt’s ab 12 Uhr viel Live-Musik, u.a. mit der Band Bilk, Dieter Falk, Korsakow und Tontalente-Sieger Felix Hein. Um 20.15 Uhr beginnt das zentrale Public Viewing des Finales. Jazz: Die Jazz Rally grüßt den ESC am Samstag von 13-19 Uhr.
Im Carsch-Haus-Pavillon swingen drei Bands. Public Viewing Gemeinsam Lena und Co. gucken kann man u.a. im Treibgut an der Ronsdorfer Straße, im Haus der Kirche, Bastionstraße 6 (mit Party) oder im Pestalozzihaus, Grafenberger Allee 178. Eine schwul-lesbische Party steigt im Zakk an der Fichtenstraße (20 Uhr). Picknick: Den Abschluss der ESC-Woche bildet ein „Bürger-Picknick“ am Sonntag ab 11 Uhr im Hofgarten. Zugleich werden hier die Hofgartenkonzertze eröffnet.