Letztes Finale vor Lenas Titelverteidigung
Für Raab geht es am Freitag auch um die Final-Moderation.
Köln. Es ist ein scheinbares Paradox: Lenas Album steht auf Platz eins der Charts, aber die Quoten ihrer beiden bisherigen ESC-Vorentscheide sind schwach. Das kann nur bedeuten: Die Leute finden ihre Musik durchaus gut, aber deshalb akzeptieren sie noch lange keine Casting-Show, bei der nur eine Kandidatin zur Auswahl steht. Alles, was die Fernsehzuschauer am Freitag ab 20.15 Uhr in der ARD aussuchen dürfen, ist „Unser Song für Deutschland“, also das Lied, mit dem Lena am 14. Mai in Düsseldorf antritt.
„Mission Titelverteidigung“ nennt das Stefan Raab, der bei diesem Projekt alles im Alleingang entscheidet. Er pflegt seine Geistesblitze nicht erst abzuklopfen und abzusprechen. Die Lena-macht-das-nochmal-Idee verkündete er spontan im Fernsehen und das Erste zog brav mit.
Der Intendant vom Norddeutschen Rundfunk, Lutz Marmor, nimmt seinen Partner in Schutz: „Stefan Raab war schon derjenige, der diesen Erfolg möglich gemacht hat.“ Das Wichtigste sei nicht die Einschaltquote, sondern das optimale Lied für Lena.
Für Raab geht es aber auch um etwas anderes: Falls es eine seiner beiden Kompositionen ins Finale schafft, wird er auf die Moderation des Eurovision Song Contests verzichten müssen — so sind die Regeln. Raab sieht’s gelassen: „Man muss flexibel sein.“ dpa