Wenn der Bahnhof nach der Schließung des tristen Nebeneingangs bald nur noch über diverse Schleichwege zu Gleis 1 zu erreichen ist, dürfte die Leidensfähigkeit der Fahrgäste erschöpft sein. Schließlich dauert es ja nur noch ein paar Jahre, bis auch die Bahn mit ihrem Umbau beginnen will. „Der Döppersberg ist doch eine Baustelle, da kann man keinen Komfort erwarten.“ Solche und ähnliche Argumente hört man, wenn es in Diskussionen um die Belastbarkeit der Fahrgäste geht. Zum Vergleich werden dann gerne Düsseldorf und andere Städte herangezogen, „wo man das doch auch schon alles durchgestanden habe“. Doch der Vergleich mit Düsseldorf hinkt. In der Landeshauptstadt hatten die Fahrgäste der Bahn niemals das Gefühl, beim Betreten der Baustelle die westliche Zivilisation zu verlassen. Bis auf das Reisezentrum in einem Container an Gleis 1, wo die Bahn bekanntlich Umsatz macht, ist der Elberfelder Bahnhof jedoch ein Ort, der nicht einmal die Bezeichnung Provisorium verdient. „Das geht vorüber“ - noch so ein schwacher Trost. Es geht leider nur ganz langsam vorüber, weil die Bahn erst einmal abwartet, was die Stadt auf die Beine stellt und vorher keinen Cent in Übergangslösungen steckt. Noch bitterer wird es zum Ende des Jahres, wenn der Fußgängertunnel zur City geschlossen wird. Nicht dass man diesem Tunnel eine Träne nachweinen sollte, aber die Schließung des Fußweges zur City macht den Wuppertaler Hauptbahnhof auf Jahre hinaus zur Resterampe. Natürlich ist das alles nur ein böser Traum, denn schließlich hat die Bahn ja noch fast zwei Wochen Zeit, um die erforderlichen Zugänge zu den Gleisen zu beschildern, Fußwege herzurichten, zu überdachen und ordentlich zu beleuchten. Und natürlich werden der Bahn noch einige weitere Verbesserungen für ihre Fahrgäste einfallen, um ihnen die Jahre auf der Baustelle zu erleichtern. Dieser Zug ist doch sicher noch nicht abgefahren? Oder?