Die CDU hat sicher den frommen Herzenswunsch, irgendwann mal wieder eine Volkspartei zu werden. Das dürfte allerdings in diesem Jahrzehnt nix mehr werden, nachdem die Wuppertaler Partei-Prominenz dem eigenen Image so manchen Rachenputzer eingeschenkt hat, gegen den sich auch der billigste Industrie-Glühwein wie ein Heilwässerchen anfühlt.

Die Wuppertaler Grünen hingegen sagen es zwar nicht laut, wünschen sich aber sicherlich derzeit eine andere Gesundheitsministerin. Denn nicht nur, dass die liebe Parteifreundin Barbara Steffens den Wuppertalern so mir nix, dir nix eine Forensik in die Nikolaus-Tüte stopft — die Bereitschaft der guten Dame, ihre politischen Handlungsgrundlagen offenzulegen, hätte vor 30 Jahren noch die Langbärte der Fundi-Basis dazu gebracht, Sitzblockaden auf Lichtscheid und der Kleinen Höhe einzurichten. Aber klar: Wer sich beim Marsch durch die Institutionen so manche Blase gelaufen hat, der ist am Ende auch dazu geneigt, realpolitische Kröten mit einem Gläschen Bio-Rioja runterzuspülen.

Apropos Rot: Nun lassen gar die fröhlichen drei Musketiere von der SPD (Foto: Archiv) im Adventsblues die Hutfedern hängen, weil ihre „zahllosen Gespräche“ mit Landesmami Kraft und deren Lieblingssöhnchen aus dem Ruhrpott in punkto Ikea-Planung offenbar so viel gebracht haben wie das Pfeifen im Walde. Aber was soll’s? Egal, ob selbst der Landtags-Hausmeister in Düsseldorf größeren Einfluss hat als die bei Wuppertaler Repräsentations-Terminen stets präsenten Abgeordneten — die kürzlich aufgestockten Diäten fließen auch so weiterhin zuverlässig in die eigene Börse. Da kann man ja immerhin im heimischen Wuppertal das Weihnachtsgeschäft ankurbeln — und das ist doch auch schon ein Beitrag fürs Gemeinwohl, Ehrenwort.