Europawahl 2019 Mehr Abgeordnete und neue Gesichter aus NRW im Europa-Parlament
Düsseldorf · Weniger CDU und SPD, mehr Grüne und AfD - und insgesamt einige neue Gesichter: Die Europawahl sorgt für Veränderungen bei den Parlamentariern aus NRW.
Nach der Europawahl wird es im neuen Europaparlament zahlreiche neue Gesichter unter den NRW-Abgeordneten geben. Ihre Zahl wächst von 18 auf 19 Politiker aus sieben Parteien, wie der Landeswahlleiter am Montag mitteilte.
Bei der CDU ist die größte Veränderung das geplante Ausscheiden von Elmar Brok (Verl), der dem Parlament seit 1980 angehörte. Die Zahl der christdemokratischen Abgeordneten aus NRW schrumpft nach den CDU-Verlusten bei der Wahl von sieben auf fünf. Die nordrhein-westfälischen Grünen steigern ihre Mandatszahl dagegen von zwei auf vier. Ihr Spitzenkandidat, der Attac-Mitbegründer Sven Giegold (Düsseldorf), zieht wieder ins Parlament ein. Neu sind die Bonnerin Alexandra Geese und der Aachener Daniel Freund.
Die SPD schrumpft von sechs auf vier Abgeordnete, der SPD-Spitzenmann Jens Geier (Essen) wurde aber sicher bestätigt. Bei der AfD zieht neben dem einstigen Bergmann und bekannten SPD-Aussteiger Guido Reil (Essen) auch der Neusser Jurist und Hochschullehrer Gunnar Beck ins Europäische Parlament ein. Gegen Beck ermittelt die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des Titelmissbrauchs. Er hatte auf der AfD-Liste zunächst als „Prof. Dr. Gunnar Beck“ gestanden, bis Zweifel an seinem Titel auftauchten.
Jeweils einen Abgeordneten aus NRW stellen die Linke mit ihrer Spitzenkandidatin Özlem Demirel (Düsseldorf), die FDP mit Moritz Körner aus Langenfeld und die Familien-Partei mit Julius Geuking aus Billerbeck im Münsterland. Alle gewählten Abgeordneten werden am 21. Juni offiziell durch den Bundeswahlleiter benachrichtigt. Im Juli soll das neue Europaparlament die Arbeit aufnehmen.