Arbeitskräftemangel und Kostenexplosion in Sotschi

Moskau (dpa) - Ein Jahr vor Beginn der Olympischen Winterspiele im Schwarzmeerkurort Sotschi machen Tausende fehlende Arbeitskräfte und Kostenexplosionen den russischen Organisatoren zu schaffen.

Insgesamt fehlten 22 600 der benötigten 95 000 Bauarbeiter, berichtete die Zeitung „Kommersant“ am Montag. Zudem sei Sotschi 2014 mit umgerechnet 37,5 Milliarden Euro schon jetzt dax teuerste Olympia der Geschichte, schrieb die Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“. Am 7. Februar geben das Internationale Olympische Komitee (IOC) und der Kreml den Startschuss für den Countdown der Spiele vom 7. Februar bis 23. Februar 2014.

Vizeregierungschef Dmitri Kosak räumte auf einer Sitzung der Staatlichen Kommission für die Vorbereitung der 22. Winterspiele ein, dass das Hauptproblem die fehlenden Arbeiter seien. Betroffen von dem Mangel sind demnach 24 der 43 Hotels oder 2400 von 41 000 Zimmern. Die fast komplett aus dem Boden gestampfte Infrastruktur für die Wettkämpfe sei hingegen zu 100 Prozent fertig, sagte Kosak.

Kommentatoren kritisierten, dass die Spiele schon jetzt fünfmal teurer seien als geplant. Russische Experten erwarten Gesamtkosten von zwei Billionen Rubel (50 Milliarden Euro). Das sei deutlich mehr als bei den Sommerspielen 2008 in Peking, die nach russischen Angaben mit 40 Milliarden US-Dollar so teuer waren wie keine vor ihnen.