Rückzug Russlands OK-Chef Schukow macht Weg frei für Neustart
Moskau (dpa) - Nach den Dopingskandalen in Russland macht der Chef des Nationalen Olympia-Komitees (NOK) den Weg frei für einen Neustart.
„Ich verlasse den Posten mit den Vorstandswahlen Anfang Dezember, um mich auf die Arbeit im Parlament zu konzentrieren“, sagte Alexander Schukow der Agentur Interfax in Moskau.
Sportminister Witali Mutko zeigte Verständnis für die Entscheidung. „NOK-Chef ist ein sportpolitischer Job, der den Amtsinhaber 240 Tage im Jahr beschäftigt“, sagte Mutko. Es gelte nun, einen geeigneten Nachfolger zu finden. „Eins ist klar: Der Kandidat muss hartgesotten sein“, sagte der Ressortchef.
Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte, dass Präsident Wladimir Putin über Schukows angekündigten Rückzug informiert sei. Ein Gespräch von Putin mit Stabhochsprung-Weltrekordlerin Jelena Issinbajewa am Vortag habe nichts mit dem NOK-Vorsitz zu tun. Issinbajewa will sich im Dezember zur Chefin des Leichtathletikverbands wählen lassen.
Wegen des Verdachts auf staatlich gelenktes Doping waren zuletzt schwere Vorwürfe gegen Moskau erhoben worden. Schukow ist seit Mai 2010 Russlands NOK-Chef. Der 60-Jährige sitzt als Abgeordneter der Kremlpartei Geeintes Russland im Parlament in Moskau.