Nowitzki bleibt sich treu: Karriereende bei den Mavericks
Frankfurt/Main (dpa) - Während in der NBA gerade der Transfermarkt explodiert und fast alle zehn Minuten ein Spielerwechsel zu exorbitant hohen Summen verkündet wird, genießt Dirk Nowitzki die Sommerpause.
Urlaub mit der Familie, Besuch bei der Fußball-EM in Frankreich und mitfiebern mit der deutschen Mannschaft vor dem Fernseher - Nowitzki hält sich vom irren Treiben in den USA fern. Dabei könnte der 38-Jährige mittendrin sein, schließlich hat er seinen Vertrag bei den Dallas Mavericks am Ende der vergangenen Saison gekündigt.
Doch Nowitzki ist kein Typ für Experimente, Deutschlands Superstar bleibt sich weiter treu. „Ich habe immer gesagt, dass ich meine Karriere bei den Dallas Mavericks beenden werde“, sagte Nowitzki im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Dabei gab es in diesem Sommer durchaus Interessenten für den Ausnahme-Basketballer, unter anderem sollen Golden State Warriors eine Verpflichtung von Nowitzki erwogen haben. Hat er also doch einmal an einen Wechsel gedacht?
„Eigentlich nicht. Ich weiß gar nicht, wie das damals aufkam“, sagte Nowitzki in Frankfurt am Main in seiner bekannt unaufgeregten Art. „Für mich ist das kein Thema. Wir warten mal, wie sich die Mannschaft weiter auffüllt. Dann werde ich meinen neuen Vertrag unterschreiben.“
Dass es den Mavs auch in diesem Sommer bislang nicht gelungen ist, einen richtigen Topstar zu verpflichten, um Nowitzki zu entlasten, sorgt nicht dafür, dass dieser die Flucht ergreifen würde. „Ich bin seit 18 Spielzeiten hier, es wäre toll, wenn ich die 20 voll machen kann.“ In den kommenden Tagen, wenn sich der erste Wirbel auf dem Spielermarkt der NBA gelegt hat und die Konturen des neuen Dallas-Teams klarer werden, soll deshalb der neuen Vertrag unterschrieben werden. „Wir werden einen Weg finden, der für beide Seiten akzeptabel ist und dann werde ich meine Karriere in Dallas beenden“, sagte Nowitzki.
Immerhin schaffte es Club-Besitzer Mark Cuban nun, in Flügelspieler Harrison Barnes und Center Andrew Bogut vom Vize-Meister Golden State Warriors zwei prominente Verstärkungen an Land zu ziehen. Auch der Bruder von Warriors-Superstar Stephen Curry, Seth Curry von den Sacramento Kings, soll kommen. „Das sind gute Leute, die passen auch ganz gut rein in die Kultur, die wir bei Dallas haben“, sagte Nowitzki über den aus Sicht der Mavs endlich einmal „guten Tag“.
Er selbst verzichtet in diesem Sommer ein weiteres Mal auf viel Geld, damit die Texaner ihr Team verstärken können. Dass in der NBA derzeit Unsummen für zum Teil nur mittelmäßige Spieler bezahlt werden, sieht der Würzburger nüchtern. „Das ist natürlich schon alles ein bisschen utopisch“, gestand Nowitzki. „Die TV-Verträge machen es aber möglich. Bevor wir alles den Besitzern hinschieben ist es besser, dass wir Spieler auch ein bisschen was abbekommen.“ Er selbst hält sich dabei aber wieder zurück. Nowitzki ist eben kein Typ für extravagante Geschichten.