Boll gewinnt mit Chinas Hilfe Doppel-Wettbewerb
Changchun (dpa) - Tischtennis-Rekordeuropameister Timo Boll und der chinesische Weltranglisten-Zweite Ma Long haben den Doppelwettbewerb bei den China Open gewonnen. Am Sonntag bezwangen sie in Changchun den deutschen Olympia-Dritten Dimitrij Ovtcharov und Youngster Yan An in 3:1 Sätzen.
„Mit internationalen Partnern ist der Wunsch zu gewinnen größer“, sagt Ma. „Ich denke, wir beide haben ziemlich gut gespielt.“ Damit trug die sogenannte „Entwicklungshilfe“ aus dem Reich der Mitte erste Früchte. Chinas Cheftrainer Liu Guoliang will verhindern, dass der Vorsprung seiner ohnehin schon übermächtigen Asse noch größer wird. Auch andere Ausländer spielten in Changchun mit Chinesen Doppel, wenn auch nicht so erfolgreich wie Boll und Ovtcharov.
Im Einzel waren beide Topspieler des Deutschen Tischtennis-Bundes auf sich allein gestellt und scheiterten einmal mehr an Chinesen. „Im Einzel war Wang Hao leider im Viertelfinale zu stark“, sagte Boll nach seinem 1:4 gegen den diesjährigen WM-Finalisten. „Ich konnte zwar in Führung gehen, habe aber den dritten Satz knapp verloren, und dann hat sich das Spiel gedreht.“
Ovtcharov (Orenburg/Russland) musste sich Bolls Doppelpartner mit 2:4 geschlagen geben. Die beiden Bezwinger der Deutschen erreichten auch das Endspiel. Hier setzte sich Ma klar mit 4:0 gegen Wang durch. Ab dem Halbfinale waren die Gastgeber im Herren- und Damen -Einzel unter sich. Das Damen-Endspiel gewann Weltmeisterin Li Xiaoxia gegen Guo Yan mit 4:1.
Pech hatte Patrick Franziska aus Fulda, der wegen einer Magen-Darm-Grippe weder zum Einzel-Achtelfinale gegen den Weltranglistenersten Xu Xin noch zum gemeinsamen Doppel mit dem Chinesen antreten konnte. Für die besten deutschen Damen hieß es Endstation China. Die Neu-Berlinerin Xiaona Shan unterlag im Einzel der Weltranglistenersten Ding Ning mit 0:4 Sätzen, im Doppel mit Zhenqi Barthel (Bingen) reichte es gegen Ding und Weltmeisterin Li Xiaoxia im Viertelfinale immerhin zu einem Satzgewinn.