Weltmeister Huck verspricht tollen Kampf
Hamburg (dpa) - WBO-Weltmeister Marco Huck soll dem Sauerland-Boxstall zum ersten großen Achtungszeichen 2011 verhelfen. Der Jahresauftakt verlief für den Berliner Boxstall nicht so, wie sich das die Chefetage von Deutschlands größter Box-Promotion vorgestellt hatte.
Ende Januar hatte Sebastian Sylvester seinen WM-Kampf wegen einer Infektion absagen müssen. Kurze Zeit später wollte Arthur Abraham für sein WM-Duell im Mai in den USA testen, doch sein kroatischer Gegner gab schon in der zweiten Runde auf. Weltmeister Huck will dagegen Glanz verbreiten. „Ich bin sehr aufgeregt, werde die Anspannung aber in positive Energie umwandeln und einen tollen Kampf zeigen“, versprach der Cruisergewichtler vor seinem Duell in der Gerry-Weber-Arena in Halle/Westfalen mit Herausforderer Ran Nakash aus Israel.
Statt Nahkämpfer Nakash, der in seiner Heimat Eliteeinheiten der Armee trainiert und Veranstalter von Fight-Camps ist, sollte eigentlich Giacobbe Fragomeni dem jüngsten deutschen Box-Weltmeister Furcht einflößen. Der 41 Jahre alte Italiener aber hatte verletzungsbedingt kurzfristig abgesagt. Sportdirektor Hagen Doering fand aber schnell einen Ersatz, noch ehe eine neuerliche Absage wie bei Weltmeister Sylvester im Raum stand. „Vielleicht ist Nakash sogar stärker als Fragomeni. Denn er ist noch ungeschlagen und hält sich daher für unbesiegbar“, sagte Huck-Trainer Ulli Wegner.
Der Wahrheitsgehalt von Wegners Wahrnehmung wird sich erst am Samstagabend erweisen. Verbal aber erfüllt der 32 Jahre alte Herausforderer, der seine 25 Profikämpfe gewonnen hat - 18 durch K.o. - schon mal die Anforderungen eines Herausforderers. „Ich werde Huck schlagen“, kündigte der Israeli vollmundig an und holte sich Rückendeckung bei seinem Promoter. „Israel wird am Samstag seinen ersten Cruisergewichts-Weltmeister haben. Das deutsche Publikum wird eine böse Überraschung erleben“, versprach Manager Ron Eilbaum.
Davon hält Huck gar nichts. Anders als im Dezember 2007, als er an gleicher Stelle in seinem ersten WM-Kampf gegen den Amerikaner Steve Cunningham seine bisher einzige Niederlage erlitt, will sich der gebürtige Serbe diesmal nicht überraschen lassen. Nicht allein wegen der „Kohle“. „Natürlich ist Geld wichtig. Viel mehr reizt mich aber mein WM-Gürtel. Dieses Gefühl, den in den Händen zu halten, kann man sich für kein Geld der Welt kaufen“, sagte der 26-Jährige.