Haie siegen in Ingolstadt - 2:0 in DEL-Finalserie

Ingolstadt (dpa) - Die Kölner Haie stürmen ihrem ersten Meistertitel seit zwölf Jahren entgegen.

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Die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp gewann das zweite Finalspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen den ERC Ingolstadt mit 3:1 (2:1, 0:0, 1:0) und kann mit zwei weiteren Erfolgen am Montag und Dienstag den Triumph bereits perfekt machen. Dank zwei erfolgreicher Fernschüsse und des bärenstarken Keepers Danny aus den Birken zog der achtmalige Champion in der Best-of-Seven-Finalserie mit 2:0 davon - die Chancen der oberbayerischen Außenseiter auf ihren ersten Meisterpokal in 50 Jahren Vereinsgeschichte sind rapide gesunken.

DEL-Rekordprofi und Altmeister Mirko Lüdemann (8. Minute), der schon beim bis dato letzten Haie-Titel 2002 auf dem Eis gestanden war, Kapitän Daniel Tjärnqvist (16.), und in der Schlussminute Chris Minard erzielten die Tore für die Gäste. Der ERC war durch Derek Hahn (3.) in Führung gegangen, mühte sich dann aber vergeblich um den zweiten Treffer.

„Das war ein rasantes, emotionales Playoff-Spiel mit hohem Tempo“, fand Krupp, der seine Defensiv-Reihen in der hektischen Schlussphase und allen voran Torhüter Danny aus den Birken lobte. ERC-Coach Niklas Sundblad, der 2002 im Haie-Trikot Meister geworden war und in der Vorsaison als Krupp-Assistent erst im Finale an Berlin gescheitert war, meinte: „Das war ein super Eishockeyspiel, ich bin zufrieden mit unserer Leistung.“

Wie schon im ersten Duell in Köln, das die Haie mit 4:2 für sich entschieden hatten, zeigten beide Mannschaften ein intensives Spiel. Die Hausherren hofften immer wieder, mit schnellen Angriffen und Kontern vor das Tor von Nationalgoalie aus den Birken vorzustoßen. Die Haie hielten mit ihrer individuellen Klasse dagegen, steckten aber auch vor den wieder vielen kleinen Rangeleien nicht zurück. Kaum eine Spielaktion wurde vom Schiedsrichterteam um Lars Brüggemann abgepfiffen, nach der nicht mindestens ein Crack mit seinen Handschuhen im Gesicht eines Gegenspielers rumfuchtelte.

Vor 4815 Zuschauern in der ausverkaufen Saturn Arena sorgte Hahn nach nur gut zwei Minuten zum ersten Mal für frenetischen Jubel. Der Stürmer traf nach einem Gestochere und einer Vorlage von Thomas Greilinger. Durch verdeckte Weitschüsse drehten die Gäste das Match: Abwehr-Routinier Lüdemann brachte die Halle erstmals kurz zum Schweigen, ehe Schweden-Profi Tjärnqvist den ERC-Schlussmann Timo Pielmeier aus ähnlicher Position überwand.

Sundblads Mannen waren über die gesamte Spielzeit das aktivere Team, belohnten sich aber nicht. Tyler Bouck scheiterte nach einem sehenswerten Solo am überragenden aus den Birken (19.). Ziga Jeglic konnte den Puck allein vor dem Keeper nicht zwischen dessen Schlittschuh und dem Torpfosten durchdrücken (39.).

Im Schlussdrittel probierten es die Gastgeber mit einem verzweifelten Sturmlauf, für den großen Aufreger sorgte aber Kölns Marcel Müller. Nach einem harten - aber offensichtlich fairen - Check des Nationalspielers blieb Ingolstadts Abwehrspieler Jakub Ficenec an der Bande liegen und musste von Sanitätern vom Eis getragen werden. Müller kam ohne Strafe davon. Kurz vor Schluss machte Minard mit seinem Treffer ins leere Tor alles klar.