NHL NHL-Draft: Hänelt und Quapp bei U20-Nationalteam gefeiert
Krefeld · Die Freude über den geglückten Draft-Pick bei Nikita Quapp war am Samstagabend riesengroß.
Wie laut der Jubel in den Schlafzimmern der deutschen U20-Junioren am Samstagabend gewesen sein muss, kann man wohl nur erahnen. Als gegen 23.10 Uhr der Name von Nikita Quapp, 18-jähriger Torwart der Krefeld Pinguine, auf dem Draft-Tableau der National Hockey League (NHL) unter dem Logo der Carolina Hurricanes auftauchte, gab es in Füssen kein Halten mehr. „Alle haben sich brutal gefreut“, sagt Quapp im Gespräch mit unserer Redaktion am Sonntag nach einer fast schlaflosen Nacht. Nachdem zuvor bereits Haakon Hänelt von den Washington Capitals gezogen worden war, war an 187. Stelle in der sechsten Runde der Talenteshow auch Quapp an der Reihe. „Ehrlich gesagt habe ich fast nicht mehr damit gerechnet, aber dann war es natürlich ein Wahnsinn“, so der 18-Jährige. Für den Youngster von der Westparkstraße, der erst im vergangenen Jahr sein DEL-Debüt für die Krefeld Pinguine gegeben hatte, geht damit ein Traum in Erfüllung. „Ein Trainer der Carolina Hurricanes hat sich bereits bei mir gemeldet, am Sonntag soll noch ein Gespräch mit dem Management der Hurricanes folgen.“ Dann wird der 1,91 Meter große Torwart auch wissen, wie es für ihn in Carolina weitergeht. „Ganz genau weiß ich nicht, was jetzt passiert“, gibt Quapp offen zu.
Nach Christian Ehrhoff, der 2001 im Draft von den San Jose Sharks ausgewählt wurde, ist Quapp erst der zweite Spieler, der direkt von der Westparkstraße den Sprung in die stärkste Eishockeyliga der Welt gelungen ist. „Ich freue mich für Nikita Quapp und jeden deutschen Spieler, der gedraftet wird. Das sollte Anreiz genug sein, noch härter zu arbeiten, um sich weiter zu empfehlen und eine Chance zu bekommen“, sagt Ehrhoff zur Wahl der Carolina Hurricanes.
Im Vorjahr war Tim Stützle, der lange Zeit in der Krefelder Jugendabteilung des KEV 81 ausgebildet worden war, ebenfalls im Draft ausgewählt worden (Ottawa Senators). Quapp ist zudem seit 2010 der erste deutsche Torwart, der im Draft gezogen wurde. Damals wählten die Washington Capitals an der 112. Position Philipp Grubauer aus. Der gebürtige Rosenheimer ist aktuell Stammtorwart der Colorado Avalanche.
Pinguine sind stolz auf
Quapps Werdegang
Bei den Pinguinen herrschte verständlicherweise große Freude am Tag nach dem Draft. „Nikita Quapp hat sich diesen außergewöhnlichen Moment in seiner noch jungen Karriere durch seine starken Leistungen bei den Krefeld Pinguinen, aber auch bei der deutschen Nationalmannschaft verdient. Wir sind sehr stolz auf ihn und werden alles dafür tun, dass sein Weg so erfolgreich weitergeht“, sagt Pinguine-Geschäftsführer Sergey Saveljev, der neuerdings auch als Torwarttrainer an der Westparkstraße fungiert und damit auch direkt an der Entwicklung seines 18-jährigen Torhüters mitwirken kann.
Quapp, der sich in Füssen beim Lehrgang der U20-Nationalmannschaft ein Zimmer mit Vereinskollege Alexander Blank teilt, ist fester Bestandteil der DEL-Planungen an der Westparkstraße. Nach seiner Debüt-Saison im vergangenen Jahr soll Quapp für die Pinguine mehr als nur ein Vertreter der beiden anderen Torhüter Sergei Belov und Oleg Shilin sein.
Richtig realisieren konnte der Youngster das, was da am Samstagabend passiert war, aber noch nicht. „Wir mussten am nächsten Tag bereits um 7 Uhr wieder trainieren, deswegen war gar nicht so viel Zeit zum Feiern, aber es haben sich unheimlich viele Leute bei mir gemeldet und mich beglückwünscht.“