Fotos (Fast) Immer denkwürdig: WM-Viertelfinals der DFB-Elf
Die erste WM-Teilnahme führte direkt ins Halbfinale, mit einer 2:1-Zwischenstation gegen Schweden. Darauf folgten viele Jahre der Pause und zwei Nicht-Teilnahmen bis 1954 "das Wunder von Bern" geschah. Toni Turek (im Bild am Boden) hielt beim 2:0-Viertelfinalerfolg gegen Jugoslawien den Kasten sauber (Foto zeigt das Finalspiel gegen Ungarn).
1958 hieß der Gegner im Viertelfinale wieder Jugoslawien. Helmut Rahn, der Held von 54, erzielte einmal mehr den wichtigen Siegtreffer (Endstand: 1:0). Er traf auch vier Jahre zuvor gegen Jugoslawien.
1962 dann Jugoslawien zum Dritten - nur diesmal ohne Rahn. Die deutsche Abwehr patzte kurz vor Spielende und ließ den Gegner jubeln (im Bild: Drazen Jerkovic).
Wir nähern uns den Farbbildern und einem Paradebeispiel für Unsportlichkeit: Dem 4:0-Sieg über Uruguay gingen zwei Platzverweise für Horacio Troche und Hector Silva (rechts im Bild) voraus. Beide mussten regelrecht "abgeführt" werden, Troche kürte seinen Abgang zusätzlich noch mit einem Schlag gegen den deutschen Kapitän.
Denkwürde Momente und die Revanche für Wembley '66: Gerd Müller alias "Bomber der Nation" traf 1970 in der Verlängerung zum 3:2 (siehe Bild), zuvor lagen die Deutschen mit 0:2 hinten. Außerdem wohl nie vergessen: Beckenbauers Solo, das Hinterkopftor von Uwe Seeler und die glühende Hitze.
Bei den darauffolgenden Weltmeisterschaften gab es keine Viertelfinals. Ab 1986 wurde dann das heute vertraute System eingeführt. Deutschland musste damals gegen Gastgeber Mexiko ran und rettete sich nach einer roten Karte gegen Thomas Berthold ins Elfmeterschießen. Dort avancierte Toni Schumacher zum besten Deutschen und hielt zwei Bälle der Mexikaner. Endstand: 4:1 n.E.
Wer denkt, das Achtelfinalspiel letztens gegen Algerien war eine Katastrophe, der sollte einmal die 90-er Jahre zurückdenken. Ein Strafstoß von Lothar Matthäus brachte die Beckenbauer-Elf 1990 gegen die damalige Tschechoslowakei früh in Führung, die anschließend lustlos über den Platz kickte
Lothar Matthäus jubelt, doch viel zu bejubeln gab es auch 1994 nicht beim 1:2-Untergang gegen Bulgarien. Nach dem WM-Erfolg 1990 tun sich die Deutschen schwer und vergeigen nicht nur das Viertelfinale in New York.
Vier Jahre später kam es noch dicker: Christian Wörns flog vom Platz und die DFB-Elf bekam von Kroatien eine ordentliche 0:3-Packung. Das verdiente Aus nach einer schwachen Turnierleistung.
Nach den Enttäuschungen kam "Titan" Kahn. Bester Spieler und bester Torhüter wurde der deutsche Schlussmann. Am Ende hieß der Weltmeister aber Brasilien. Das Viertelfinale gegen die USA ging mit 1:0 an Deutschland, Ballack machte das Tor in der 39. Minute - mehr (positives) gibt es zu dem Spiel nicht zu sagen.
Der "Titan" konnte viel, teamplaying gehörte eindeutig nicht dazu. Als er sich 2006 mit der Ersatzbank anfreunden musste, blitzte beim ehemaligen Welttorhüter so etwas wie Teamgeist auf. Er unterstützte die damalige Nummer 1 Jens Lehmann, der mit dem "berühmten" Spickzettel das Elfmeterschießen gegen Argentinien zugunsten der Klinsmann-Elf entschied.
Auch 2010 hieß der Viertelfinalgegner Argentinien. Diesmal ließ die DFB-Elf nichts anbrennen und nahm die Südamerikaner mit 4:0 auseinander. Miroslav Klose traf in seinem 100. Länderspiel und seiner dritten WM-Teilnahme gleich doppelt.
2014 geht es im Viertelfinale gegen Frankreich. Wieder mit dabei: Miroslav Klose. Es ist seine vierte und letzte WM-Teilnahme, der Salto klappt auch nicht mehr so gut wie früher und gesetzt ist der Stürmer von Lazio Rom schon lange nicht mehr. Trotzdem gibt die Nummer 11 und Deutschlands "echter Stürmer" nicht auf und kann sogar einen neuen Rekord aufstellen. Was Klose dazu noch fehlt? Ein Tor, denn dann ist er mit 16 WM-Toren alleiniger Rekordtorschützenkönig. Vielleicht klappt es ja bereits am Freitag gegen "Les Bleus"? Wir drücken die Daumen, Miro!