2. Liga spart weiter - nur 13 Spieler kosten Geld
München (dpa) - Das Fußball-Unterhaus kocht bei seinen Investitionen für neues Personal weiter auf Sparflamme. Rund eine Woche vor dem Saisonstart am 15. Juli hat sich die 2. Bundesliga auf dem Spielermarkt bisher weitgehend zum Nulltarif bedient.
Lediglich 13 der bisherigen 149 Neuzugänge kosteten nach Erhebungen der Nachrichtenagentur dpa eine Ablöse. Die Wechselperiode endet aber erst am 31. August.
Insgesamt investierten die 18 Clubs bisher rund 3,3 Millionen Euro in neues Personal. Dies ist fast die Hälfte weniger als im Vorjahr eine Woche vor Saisonstart. Die Einnahmen für Spielerverkäufe beliefen sich mit 15,9 Millionen Euro auf fast gleicher Höhe wie im Vorjahr (15,2 Millionen Euro). Bislang haben 161 Spieler ihre Clubs verlassen.
Das Personalkarussell hat sich vor der neuen Saison kräftig gedreht, doch teure Neueinkäufe bleiben in der 2. Liga wie in der Jahren zuvor die Ausnahme. Im Zuge der wirtschaftlichen Konsolidierung wird das Leihspieler-Modell immer beliebter. Immerhin fünf Clubs ergänzten ihren Kader mit Spielern, die bei anderen Vereinen angestellt sind.
Die teuersten Neueinkäufe leistete sich Eintracht Frankfurt. Der Bundesliga-Absteiger überwies jeweils 500 000 Euro für Matthias Lehmann an den FC St. Pauli, für Constant Djakpa an Bayer Leverkusen und für Karim Matmour an Borussia Mönchengladbach. 450 000 Euro war dem MSV Duisburg der Ex-Herthaner Waleri Domowtschijski wert. Fortuna Düsseldorf holte den in der vergangenen Saison vom FC Midtjylland nur ausgeliehenen Dänen Kent Ilsø für 300 000 Euro fix an den Rhein. Der prominenteste Neuzugang kostete kein Geld: „Tor-Phantom“ Marek Mintal wechselte ablösefrei vom 1. FC Nürnberg zum Aufsteiger Hansa Rostock.
Mit der Zurückhaltung auf dem Transfermarkt bemühen sich die Clubs um wirtschaftliche Stabilität. Auch Spielerverkäufe sollen die Finanzlage der Vereine entspannen. Eintracht Frankfurt nahm mit dem Wechsel von Patrick Ochs zum VfL Wolfsburg drei Millionen Euro ein. Cottbus besserte seine Kasse mit den 2,8 Millionen Euro auf, die die Lausitzer für den Verkauf von Zweitliga-Toptorjäger Nils Petersen an den FC Bayern München bekamen.
Hinter Frankfurt und Cottbus erzielten der VfL Bochum (2,0 Millionen Euro), die SpVgg Greuther Fürth (1,8 Mio.) und der Karlsruher SC (1,7 Mio.) die größten Erlöse aus Spielerverkäufen. Bei den Ausgaben hielt sich die Hälfte der Liga zurück: Neun der 18 Clubs gaben überhaupt kein Geld für neue Profis aus, helfen sich mit Leihspielern oder bedienen sich verstärkt mit Akteuren aus dem eigenen Nachwuchs.