Aufstiegseuphorie beim MSV - Neuer Anlauf für 1. FCK
Düsseldorf (dpa) - Darauf hat der MSV Duisburg lange gewartet. Nach zwei Jahren in den Niederungen der 3. Liga ist der Traditionsclub von der Wedau zurück in der 2. Fußball-Bundesliga und darf die Spielzeit am Freitag gleich mit der brisanten Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern eröffnen.
Passend zum Aufstiegsmotto der Duisburger „Einmal Hölle und zurück“ präsentieren sich gleich die „Roten Teufel“ in der Arena des MSV. In der bunt gemischten Liga mit vielen Traditionsclubs und ehemaligen deutschen Meistern gehen die Duisburger allerdings als Außenseiter ins Rennen.
„Wir haben hart für die 2. Liga gearbeitet, jetzt wollen wir da auch bestehen“, erklärte MSV-Coach Gino Lettieri vor dem Auftaktmatch, zu dem 25 000 Zuschauer erwartet werden. Ivica Grlic betonte, dass Tabellenplatz 15 das Saisonziel sei. „Nichts anderes zählt“, sagte der Duisburger Sportdirektor.
Durch den Zweitliga-Lizenzentzug im Sommer 2013 wegen gravierender wirtschaftlicher Defizite und die folgende Verhinderung der drohenden Insolvenz sind der Traditionsclub und sein Umfeld noch stärker als zuvor zusammengewachsen. Ein Schuldenschnitt und die vielfältige Unterstützung der Fans waren ausschlaggebend, um die völlige Demontage des deutschen Vize-Meisters von 1964 zu vermeiden.
„Es ist sensationell, was bei uns in den beiden zurückliegenden Jahren entstanden ist. Ohne unsere Fans und Sponsoren hätten wir die Rückkehr nie geschafft. Der Zusammenhalt ist überall in der Stadt spürbar“, sagte Grlic.
Dies werden auch die Pfälzer am Freitagabend zu spüren bekommen. Auf einen freundlichen Empfang darf sich das FCK-Trainerteam Kosta Runjaic und Ilja Gruev freuen. Beide haben früher beim MSV gearbeitet. Mit Kaiserslautern peilen sie nach drei vergeblichen Aufstiegsversuchen wieder höhere Ziele an. „Wir haben eine klare Spielidee und wollen in der Liga wieder eine gute Rolle spielen. In Duisburg wird sich zeigen, wo wir stehen“, sagte Runjaic.
Mit einem Lizenzspieleretat von 10,5 Millionen Euro startet der viermalige deutsche Meister in die Saison. Aufstiegsfavoriten sind andere Clubs wie RB Leipzig oder Absteiger SC Freiburg. Vorstandschef Stefan Kuntz betonte, dass der FCK aus finanziellen Gründen nicht gezwungen sei aufzusteigen. Der Trainer weiß, wie schwierig es ist, sich in dieser Liga bis zum Schluss zu behaupten und das am Ende Teams vorne stehen, die vorher niemand auf dem Zettel hatte. „Das verdeutlicht wie unberechenbar die 2. Liga geworden ist“, meinte Runjaic.
Personell kann der Coach in Duisburg bis auf drei langzeitverletzte Spieler auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Mittelstürmer Philipp Hofmann steht allerdings auf dem Absprung und wird wohl nach England wechseln.