Darmstadt bleibt im Aufstiegsrennen: 1:0 in Karlsruhe

Karlsruhe (dpa) - Der SV Darmstadt 98 rückt dem Durchmarsch in die Fußball-Bundesliga immer näher. Die „Lilien“ gewannen das Spitzenspiel der Zweiten Liga beim Karlsruher SC mit 1:0 und verdrängten damit den 1. FC Kaiserslautern vom zweiten Tabellenplatz.

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Tobias Kempe war mit seinem Tor in der 66. Minute der Matchwinner für die Gäste. Die 27 467 Zuschauer im ausverkauften Wildparkstadion sahen eine hochklassige Partie.

„Wir haben noch zwei schwere Spiele vor uns. Da müssen wir genau dieselbe Leistung und Leidenschaft abrufen. Am 24. Mai rechnen wir ab“, sagte Darmstadts Trainer Dirk Schuster. „Dieser Sieg ist ein Meilenstein - aber wir haben noch nichts erreicht. Mentalität hat heute Qualität geschlagen“, meinte Matchwinner Kempe. „Die Enttäuschung ist natürlich groß. Dass es ein Niederschlag war, das kann ich gar nicht wegreden“, befand dagegen KSC-Trainer Markus Kauczinski. „Natürlich können wir uns einen Vorwurf machen. Normal geht so ein Spiel 0:0 aus.“

Für Schuster, der zwischen 1992 und 1997 167 Spiele für den KSC bestritt und zu den Helden des 7:0 gegen den FC Valencia im UEFA-Cup gehörte, war es ein Riesencoup an seinem Wohnort. Während der starke Aufsteiger weiter auf die Rückkehr ins Oberhaus nach 33 Jahren hoffen darf, hat der KSC zwei Spiele vor Saisonende zwei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.

Auch ohne ihren gesperrten Kapitän Aytac Sulu überzeugten die Darmstädter ebenso wie die Karlsruher mit großer taktischer Disziplin und enormem Engagement. Torchancen blieben dabei allerdings zunächst Mangelware. Die dickste Möglichkeit des ersten Durchgangs vergab nach bereits fünf Minuten Innenverteidiger Daniel Gordon, als er eine Ecke von Enrico Valentini an die Latte köpfte.

Auf der Gegenseite rettete KSC-Keeper Dirk Orlishausen bei einem Flachschuss von Jérôme Gondorf (44.). Auch gegen Leon Balogun war der Kapitän unmittelbar nach dem Wiederanpfiff auf dem Posten. Beide Teams drängten nun auf die Entscheidung. Bei einem Konter schoss Kempe, dessen Bruder Dennis beim KSC auf der Bank saß, nach einem Zuspiel Marcel Hellers aus kurzer Distanz zum Siegtor ein.