Der Geist des Sportclubs: Freiburg feiert den Aufstieg

Freiburg (dpa) - Als die direkte Rückkehr des SC Freiburg in die Fußball-Bundesliga nach dem 2:1 beim SC Paderborn feststand, feierten die Spieler derart ausgiebig, dass sie fast den Rückflug verpasst hätten.

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Gerade noch rechtzeitig schafften sie es in Ostwestfalen am späten Freitagabend zum Flughafen und wurden bei der Landung im badischen Lahr von einigen Fans begeistert empfangen. Als sie dann um ein Uhr nachts im Schwarzwald-Stadion ankamen, hatten dort rund 3000 Anhänger schon zwei Stunden ausgeharrt, um sie zu feiern.

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„Wir wollen das alles nur genießen und aufsaugen“, sagte Mike Frantz, der gegen den SCP das Führungstor erzielt hatte (46. Minute). „Es gibt Spieler, die werden so etwas nie erleben.“ Schon zuvor in Paderborn hatten die Freiburger ihrer Freude freien Lauf gelassen - und kurzerhand die Pressekonferenz gestürmt. Mit Bier und Sekt in der Hand grölten sie „Nie mehr 2. Liga“. Doch ihrem Trainer Christian Streich war das sichtbar unangenehm, daher schickte er sie kurzerhand wieder weg. „Und jetzt haut ab. Der andere Trainer muss noch was sagen, die kämpfen gegen den Abstieg. Geht raus!“, sagte Streich.

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Der Gegensatz hätte größer kaum sein können: Zusammen waren Freiburg und Paderborn vor knapp einem Jahr aus der 1. Liga abgestiegen. Doch während die Badener nun vorzeitig den fünften Aufstieg ins Oberhaus und dabei den dritten direkten Wiederaufstieg feiern, kämpfen die Ostwestfalen derzeit als Tabellenletzter auch in der 2. Liga ums Überleben.

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Streich hatte in der Benteler-Arena einiges mitmachen müssen, bevor der fünfte Aufstieg in die Bundesliga feststand. Als Torjäger Nils Petersen zum 2:0 getroffen hatte (48.), schien die Partie zwar früh entschieden. Doch nach einem Patzer von Torwart Alexander Schwolow und Paderborns 1:2 durch Moritz Stoppelkamp (58.) mussten die Breisgauer noch zittern. Zudem flog Rechtsverteidiger Pascal Stenzel mit Gelb-Rot vom Platz (86.). Die fünf Minuten Nachspielzeit schienen aus Freiburger Sicht kein Ende zu nehmen - doch es ging alles gut.

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„Das Spiel hat auch wieder gezeigt: Wenn bei uns einer einen Fehler macht, gleichen es die anderen wieder aus“, sagte SC-Präsident Fritz Keller. „Das ist der Mannschaftsgeist, der uns ausmacht.“

Diesen Zusammenhalt und die außergewöhnlichen Charaktere im Kader hat auch Streich immer wieder betont, bei der Feier im Paderborner Stadion hielt er sich zunächst aber bewusst zurück. Später dann dirigierte der 50-Jährige die feiernde Menge. „Was wir letztes Jahr an Pech hatten, hatten wir jetzt an Glück“, sagte Streich nicht nur mit Blick auf die drei Paderborner Lattentreffer. „Aber wir haben auch ein paar Sachen richtig gut gemacht.“

Dabei hatten sie zudem den Rückhalt ihrer Fans. Auch vor einem Jahr nach dem bitteren Abstieg in Hannover waren sie im Stadion empfangen worden - mit aufmunterndem Applaus. Für Sportvorstand Jochen Saier war das der „Nährboden“ für den sofortigen Wiederaufstieg.

Saier und Sportdirektor Klemens Hartenbach können nun die Planung für die 1. Liga vorantreiben. Die Offensive ist mit bisher 72 Toren zwar die stärkste der 2. Liga, die Defensive braucht aber Verstärkungen. An diesem Wochenende wird jedoch erst mal gefeiert, das Training wurde abgesagt, erst am Montag trifft sich das Team wieder auf dem Platz. Dann soll konzentriert weitergearbeitet werden, denn ein Ziel hat der Sportclub noch. „Wir wollen jetzt auch unbedingt Meister werden“, sagte Petersen, der auch noch Torschützenkönig werden kann.