Derby-Fieber am Main - Fortuna fordert 1860
München (dpa) - Spitzenspiel in Düsseldorf, Derby am Main: Nach fast einem halben Jahrhundert treffen die Fußball-Zweitligisten FSV und Eintracht Frankfurt wieder in einem Pflichtspiel aufeinander.
„Wir fahren nicht rüber, um Ehrfurcht zu zeigen“, kündigt FSV-Sportdirektor Uwe Stöver vor dem seltenen Stadt-Schlager am Sonntag an. Auf seine Heimstärke baut Fortuna Düsseldorf im Schlagerspiel des 5. Spieltags gegen den Zweiten 1860 München.
Fast 50 lange Jahre ist es her, dass sich die ungleichen Frankfurter Vereine zuletzt in einem Pflichtspiel gegenüberstanden. Damals - am 27. Januar 1962 - siegte die Eintracht in der Oberliga Süd 4:0 gegen den Nachbarn. Auch 2011 gilt der Bundesliga-Absteiger als klarer Favorit beim Stadt-Gipfel, doch angesichts des Umzugs in die Commerzbank-Arena darf sich Gastgeber FSV zumindest aus wirtschaftlicher Sicht bis zum Anpfiff als Gewinner fühlen.
„Wegen des zu erwartenden hohen Zuschauerzuspruchs für dieses Derby, auf das die Menschen in Frankfurt und Umgebung so lange warten mussten, haben wir uns zu diesem Schritt entschieden“, begründete FSV-Finanzgeschäftsführer Clemens Krüger den Umzug. Die Eintracht, immerhin seit fünf Monaten ohne Heimsieg, muss sich vor dem Auswärtsspiel nun erneut mit ihrem Heimkomplex auseinandersetzen. „Wenn wir das Denken anfangen, etwas verlieren zu können, dann werden wir zu ängstlich“, meint Eintracht-Coach Armin Veh, dem der gesperrte Torjäger Alexander Meier fehlt.
Wie die Frankfurter Eintracht und Spitzenreiter FC St. Pauli ist auch Düsseldorf noch ungeschlagen, und im Spitzenspiel gegen die „Löwen“ setzen die Rheinländer auf ihre Heimstärke. Seit fast elf Monaten ist das Team von Trainer Norbert Meier daheim ungeschlagen. Doch mit 1860 München, das in den letzten drei Liga-Spielen 9 Punkte und 11:1 Tore einfuhr, kommt die Mannschaft der Stunde. „Wir müssen zeigen, dass das kein Strohfeuer war“, sagt „Löwe“ Daniel Bierofka.
Vier Spiele, drei Siege - und Tabellenrang eins: Für Absteiger St. Pauli ist der Zweitliga-Start geglückt. „Noch gibt es nichts zu feiern“, sagt Trainer André Schubert aber vor der Partie gegen den MSV Duisburg. Wieder einmal oben mit dabei ist Greuther Fürth vor dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt. Auf den vierten Sieg setzt der starke Neuling Eintracht Braunschweig daheim gegen Erzgebirge Aue.
Gleich fünf Teams sind vor dem 5. Spieltag noch ohne Sieg, Schlusslicht Alemannia Aachen gar ohne Punkt. Vor dem Keller-Duell am Freitag bei Neuling Hansa Rostock beschwören die Alemannen die Vergangenheit, immerhin wurde auch in der vergangenen Saison am 5. Spieltag der erste Sieg gefeiert. „Es wäre schön, wenn wir das Drehbuch wieder so schreiben könnten“, sagt Coach Peter Hyballa.